Rezension

Stiefkind

Stiefkind - S. K. Tremayne

Stiefkind
von S. K. Tremayne

Bewertet mit 4 Sternen

Als Rachael mit ihrem frisch angetrauten Ehemann in dessen Haus in Cornwall zieht, scheint alles bestens: schwer verliebt, ein netter Stiefsohn und ein Haus, das Rachael umgestalten soll. Wenn da nicht die Geheimnisse aus der Vergangenheit wären. Die erste Frau ihres Mannes ist nämlich in einem Bergwerksschacht ertrunken, ihre Leiche wurde nie gefunden und der 8 jährige Sohn Jamie verkraftet den Tod seiner Mutter nicht gut und hat Halluzinationen. Bald glaubt auch Rachael, Nina zu sehen und muss Angst haben, für psychisch krank erklärt zu werden. Und dann sind da auch noch die Vorhersagen von Jamie.

 

Ein Buch, das sich fast von allein liest. Man rast nur so durch die Seiten. Tremaynes Schreibstil ist sehr flüssig und durch viel direkte Rede auch sehr anschaulich und schnell. Allerdings handeln seine Protagonisten manchmal etwas unüberlegt wie ich finde. Rachael erforscht einen Todesschauplatz an ihrem vorhergesagten Todestag und denkt sich nur „Ist doch egal?“. Auch dass die Liebe zwischen Rachael und David so schnell endet fand ich etwas unglaubwürdig.

 

Tremayne entwirft ein düsteres Szenario. Viel Schnee und Dunkelheit lassen den Leser schon beim Schmökern erschauern. Dazu noch Rachaels Gemütszustand und der Begriff Psychothriller bekommt ein wahres Gesicht. Das Buch startet noch relativ handzahm, nimmt dann aber schnell Fahrt auf und das Ende ist dann wirklich sehr überraschend und unerwartet. Auch wenn am Ende noch einige Fragen offen sind hat mir das Buch gut gefallen. Nicht zuletzt weil der Autor so schön mit dem Leser spielt. Immer wieder wirft er Brocken hin, um neugierig zu werden. „ was hat der Junge gesehen?“ „… aber wir verraten es niemandem..“ Die werden dann im Laufe des Buches auch weitgehend aufgeklärt.

 

Etwas zu lang waren mir die Erklärungen zu den Minen, die sich oft wiederholt haben.

 

Fazit: Das Zitat des Sundy Mirror auf dem Klappentext stimmt! Man rast wirklich durch die letzten Seiten, um endlich die Auflösung zu erfahren.