Rezension

nach schwierigem Einstieg folgt Spannung

Monday Club - Das erste Opfer - Krystyna Kuhn

Monday Club - Das erste Opfer
von Krystyna Kuhn

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem Sommerferien freut sich die 16-jährige Faye, ihre Freundin Amy wiederzusehen, die den Sommer in einem Lerncamp verbracht hat. Doch Amy wirkt anders: Sie ist dünner, blasser, stiller. Noch bevor Amy Faye erzählen kann, was sie belastet, hat sie einen Unfall, der eine Menge Geheimnisse nach sich zieht. Faye begibt sich auf die Suche nach Antworten und gerät dabei selbst in Gefahr...

Dem Monday Club gehören nur die wichtigsten Personen und die Nachfahren der ältesten Familien Bluehavens an. Die Jugendlichen in ihrem letzten Schuljahr stehen kurz vor der Aufnahme. An den geheimen Treffen teilnehmen darf nur, wer einen Eid geleistet hat. Aber warum hält ein gemeinnütziger Verein seine Treffen geheim ab?

Der Monday Club ist vermutlich das größte Geheimnis des Buches, das bis zum Ende ungelöst bleibt. Zwar gibt es einige Hinweise auf die Arbeit und wilde Spekulationen über Lügen und Intrigen – Sicherheit erhält Faye, die selbst noch kein Mitglied ist, aber nicht. Doch mit jeder Frage, die sie stellt, ändert sich die Atmosphäre schlagartig. Obwohl weiterhin alle freundlich tun, wirkt die Stimmung plötzlich bedrohlicher.

Faye ist eine sympathische Protagonistin. Sie ist liebenswert und setzt sich für ihre Freunde ein. Amys Unfall wirft sie verständlicherweise aus der Bahn. Sie beginnt, an ihrem Verstand zu zweifeln, macht sich aber dennoch mutig auf die Suche nach Antworten. Dabei war sie allerdings für mich nicht immer so zielstrebig, wie ich es mir erhofft hätte. Manche Ereignisse registriert sie zwar, geht ihnen aber erst viel später nach.
Es geschehen einige dramatische Dinge, leider kamen die Emotionen von Faye aber nicht immer bei mir an. Obwohl ich sie als Figur sehr mochte, konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen.
Als Ich-Erzählerin der Geschichte erhält der Leser direkten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Durch die eingeschränkte Sicht auf die Handlung werden im Verlauf viele Fragen aufgeworfen. Zusammenhänge erschließen sich erst nach und nach.

Der Prolog ist mysteriös, verwirrend und erzeugt die erste Spannung. Danach habe ich mich mit der Handlung allerdings erst mal schwer getan. Der Text liest sich zwar sehr flüssig und detaillierte Beschreibungen erleichtern die Vorstellung, aber für mich kam die Geschichte zunächst nicht so richtig in Schwung. Phasenweise hätte ich mir ein deutlich höheres Tempo gewünscht, andere Passagen waren hingegen sehr aufregend.  Die fortwährende Unwissenheit aufgrund der vielen offenen Fragen hat mich dennoch immer zum Weiterlesen gebracht. Gerde zum Ende hin gibt es einige überraschende Wendungen, die dann auch die Spannung wieder gesteigert haben. Die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag, fast ging es mir schon etwas zu schnell. Und es bleiben noch viele Fragen offen.

Ich habe mich mit dem Buch anfangs schwer getan. Obwohl es immer offene Fragen gab, auf deren Beantwortung ich gehofft habe, konnte mich die Geschichte zunächst nicht so richtig mitreißen. Zum Ende hin steigt dann das Tempo und mit ihm auch die Spannung. Knappe 4 Möhren.