Mehr davon!!!

Untot - Lauf, solange du noch kannst
von Kirsty McKay

Ein Jugendzombieroman? Kann das funktionieren? Immerhin geht es da doch meist darum möglichst vielen Zombies die Köpfe platzen zu lassen oder um menschliche Abgründe in Anbetracht der extremen Siutation oder um beides. Und das in einem Jugendroman, ich weiß ja nicht. Das waren meine Gedanken vor der ersten Seite.

Nach dem Zuklappen des Buches weiß ich es immer noch nicht aber was ich weiß ist, dass das ein tolles Buch ist.

Es ist sofort in meine Top Ten Zombieromane eingestiegen.

Dabei hat es ein paar nicht zu leugnende Schwächen, wie hier und da ein paar Logikbugs oder eben dass es für einen Jugendroman (empfohlen ab 14) vielleicht doch ein bisschen hart ist (z.B. Maden die aus einem Halsstumpf herauskrabbeln, brrr).

Da ich die 14 schon lange hinter mich gebracht habe, stören mich die Maden jetzt nicht sondern eher wie die Jugendlich ab und zu auf die ein oder andere Situationen reagieren. Meist finde ich das schlüssig und glaubhaft rübergebracht, manchmal kommt dann aber doch zu viel TKKG rüber, da sind sie mir zu cool und abgeklärt. Da hätte Frau McKay sich ruhig etwas mehr beim Branchenprimus „The Walking Dead“ abschauen dürfen.

Doch worum geht es eigentlich?

Heldin des Romans ist die junge Bobby. Zusammen mit ihrer Schulklasse ist sie gerade auf dem Rückweg von einem Skiausflug in Schottland als sie einen Tankstopp einlegen müssen.

Schön ist es nicht gewesen, kein Schnee und sowieso, sie mag keinen und keiner mag sie, die neue, die aus  Amerika. Deshalb beschließt sie nicht mit auszusteigen und im Tankstellenrestaurant einen Happen zu essen und aufs Klo zu gehen, sie möchte einfach nur ihre Ruhe haben und mal nicht gemobbt werden.

Mit ihr im Bus, allerdings nicht freiwillig bleibt Smitty, so ein sich cool verkommender Emo-Typ, den ebenfalls niemand leiden kann, sie eingeschlossen. (Keine sonst übliche Verbrüderung der Ausgestoßenen, schön.)

Auch wenn die Blase, bzw. der Hunger die beiden quält, war es eine gute Entscheidung nicht mit auszusteigen, denn schon kurze Zeit später taucht Alice (eine echte Zicke) auf und erzählt panisch, dass alle tot seien, ein paar aber wieder aufgestanden und herumlaufen würden.

Natürlich glauben die beiden der blöden Kuh kein Wort, bis Herr Taylor, ihr Lehrer auf den Bus zugewankt kommt und irgendwie komisch aussieht…

Mehr zu erzählen würde zu viel verraten. Einfach selbst lesen, genießen/gruseln und sich fragen:

Sind sie die letzten Überlebenden?

Wer steckt dahinter?

Wo können sie hin? Wo sind sie sicher?

Das Ende ist leider leider etwas genretypisch, lässt einen aber dennoch gebannt auf den zweiten Teil warten.

Und um die Zeit bis dahin etwas zu verkürzen, gibt es den "Pausensnack".

Das sind sieben Kurzgeschichten (Montag bis Sonntag) die die Geschichte etwas weiter führen und Hintergründe beleuchten.

Sehr spannend, sehr lesenswert, für Fans also ein Muss ABER leider, leider nur als EBOOK erhältlich!!!

Kostet zwar nur 2,- aber dennoch finde ich das schade, da "normale" Leser da ausgeschlossen werden und meiner Meinung nach unverschuldet etwas verpassen.

Mein Tipp ist aber auch für die in den sauren Apfel zu beißen und sich das zu gönnen (das ist nicht so lang und lässt sich auch gut auf dem PC oder Smartphone lesen).