Rezension

Überraschend gut

Untot - Lauf, solange du noch kannst - Kirsty McKay

Untot - Lauf, solange du noch kannst
von Kirsty McKay

Bewertet mit 5 Sternen

Bobby, die aus den USA nach England kam und der es nicht gelungen ist, sich in die Klassengemeinschaft zu integrieren, kann es kaum erwarten endlich wieder im Bus Richtung zu hause zu sitzen. Dementsprechend bleibt sie bei einer kurzen Pause als Einzige mit Smitty im Bus sitzen, während alle anderen Mitschüler sich im Cheery Chomper mit allerlei Fast-Food vollstopfen.
Als jedoch die völlig hysterische Glamourzicke Alice zurück zum Bus gestürmt kommt und behauptet, dass alle Mitschüler tot sind, schenken Bobby und Smitty, der sich selbst als den Rebellen der Klasse bezeichnet, ihr wenig Glauben. Doch als die anderen plötzlich hungrig wirkend mit ausgestreckten Armen und einem catwalkreifen Gang auf den Bus zuwanken beginnt für die Gruppe ein Wettlauf mit dem Tod - doch draußen ist es dunkel, es tobt ein Schneesturm und die Handys funktionieren auch nicht mehr...

Das Buch ist aus Bobby's Sicht geschrieben und ist ein richtiger Pageturner. Es ließ sich leicht und flüssig lesen, und manchmal musste ich auch echt schmunzeln. Es war nie zu blutig, aber an einigen Stellen war es doch ziemlich grausam. Die Spannung hielt sich die ganze Zeit auf dem höchsten Niveau. Am Anfang sind die Dinge sehr verschwommen, man wusste nicht was in der Raststätte passiert war, was der Auslöser für die Zombieepidemie war. Die Handlung ist rasant, voller Humor und überraschender Wendungen, und um ehrlich zu sein, habe ich nicht erwartet, dass hinter den Buch eine so gut umgesetzte Geschichte steckt.
Die Charaktere waren alle sehr unterschiedlich, doch das hat die Geschichte interessant und lustig gestaltet: Bobby, die schüchterne Außenseiterin. Pete, der Computerfreak, Alice, die während der Zombie-Apokalypse immer die Zeit dazu findet, ihre Wimperntusche aufzufrischen oder sich Lipgloss aufzulegen und dann noch Smitty, der sich selbst als Klassenrebell bezeichnet. Cool und immer einen charmanten oder sarkastischen Kommentar auf den Lippen, zeigt er jedoch im Laufe der Geschichte noch eine ganz andere, ja sogar ziemlich sensible Seite von sich. Auch Pete erfährt seine eigene Metamorphose. Der erste Eindruck von ihm ist nicht gerade schmeichelhaft, als er von Bobby beim verstecken und saugen an einem Inhalator in einer Toilettenkabine gefunden wird. Auch Bobby macht eine enorme Wandlung durch, und sie wird von einem Mädchen, das sich selbst immer in den Schatten der Anderen stellt, zu einem mutigen Mädchen, das oft ihren Hals zum Wohle der Gruppe riskiert.
Das Ende ist ein ziemlich gemeiner Cliffhanger und weckt das Interesse für den 2. Teil.