Rezension

Mal was Anderes!

Roter Mond - Benjamin Percy

Roter Mond
von Benjamin Percy

Meine Meinung

Dieses Buch hat mich von den Socken gehauen. Ist eigentlich nicht mein Genre. Eine Bücherfreundin hat es mir ans Herz gelegt. Na, und mit mir kann man reden ;-)

Die Stimmung, in diesem Buch, drückt durchgehend Verzweiflung, Düsterkeit und Hoffnungslosigkeit aus. Die Geschichte verliert nicht eine Sekunde an Tempo. Man steht als Leser ständig unter Strom.

Menschen die durch Prionen halb Wolf und halb Mensch sind.
Das Mädchen Claire dass ständig auf der Flucht ist und ihre unbeschwerte Zeit hinter sich lassen muss. Der Tod ihrer Eltern hat sie heimatlos gemacht. Sie findet ihre Tante und erfährt viel über ihre Eltern. Durch ihre Tante gewinnt sie Gefallen an der Verwandlung. Claire wollte sich normalerweise nie mit ihrem Doppelleben befassen. Ein halber Wolf sein...nein das wollte sie eigentlich nie....

Patrick sitzt in einem Flugzeug, in dem ein Lykaner Amok läuft. Der Wolfsmensch tötet alle Passagiere. Patrick versteckt sich unter einer Leiche. Er ist, außer dem Piloten, der einzig Überlebende.
Die Wege von Claire und Patrick kreuzen sich. Sie verlieben sich ineinander.
Patrick will in die Fußstapfen seines Vaters steigen und kämpft in der Republik gegen die Lykaner. Die Freundschaft zu Claire bekommt einen gewaltigen Riss.....

Politik wird in diesem Buch groß geschrieben. Einiges erinnert an den 11. September.
Auch Vorurteile sind in dieser Geschichte sehr gut spürbar.
Lykaner sind eigentlich friedliebende Menschen.  Sie führen ein ganz normales Leben. Sie sind infiziert mit diesen Prionen, die nur über Blutkontakt ansteckend sind. Wie bei Aids.
Nach dem Flugzeugattentat beginnt eine Jagd auf die Lykaner, wie sie brutaler nicht sein kann. Kaum einer merkt, dass die Wolfsmenschen genauso verzweifelt sind, wie alle Anderen.
Dies ist wieder mal so eine Buch, in dem der Spezies Mensch ein Spiegel vorgehalten wird.
Leider neigen wir zu Vorurteilen. Wegen einer Minderheit verurteilen wir oft ganze Völker. Doch, eigentlich sind wir immer von unseren eigenen Ängsten getrieben.

So auch in diesem Buch. Eine Szene mit einem Affen hat mich richtig fertig gemacht.
Besonders schlimm empfand ich diese Ungewissheit. Wem kann man trauen? Wer ist infiziert? Wo lauert die nächste Gefahr? Wird ein Gegenmittel die Menschheit von dieser Seuche befreien?
Wer wird diesen Krieg gewinnen? Und vor Allem....was ist der Preis dafür?

Fazit

Das hört sich jetzt widersprüchlich an, ist aber so. Ich war froh als ich das Buch beendet hatte. Fühlte mich
total fertig. Weitere 630 Seiten hätte ich gar nicht mehr durchgehalten. Ich habe mit den Protagonisten zu 100% mitgelitten. Ihre Verzweiflung ist auf mich übergesprungen. Die Finsternis war spürbar. Der Schreibstil hat es möglich gemacht. EIN HAMMERBUCH dass hält,
was es verspricht.

Als ich gestern Nacht aus dem Fenster sah...nein..kann das sein? Ich sah einen ROTEN MOND!!!

5 Sterne