Rezension

kleiner Junge zwischen den Fronten

Das einzige Kind -

Das einzige Kind
von Hera Lind

Bewertet mit 3 Sternen

Djoko lebt mit seinen Eltern im ehemaligen Jugoslawien. Als er gerade fünf Jahre alt ist, kommt der Krieg auch in ihren Ort. Grausam und brutal metzeln die Soldaten der faschistischen Ustashas alles nieder was sich bewegt. So wird Djoko zum Waisenkind. Für ihn beginnt eine Flucht über tausende von Kilometern, eine Flucht auf der er sich immer wieder an gutherzige Menschen hängt, sie jedoch nicht halten kann….

Die Geschichte ist sehr bewegend und doch konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Es ist nicht nur die Flucht, die dem kleinen Djoko zusetzt. Auch seine Mutter ist sehr streng mit ihm, Prügel sind bei kleinsten Verfehlungen an der Tagesordnung. Die Weidenrute dafür muss der Kleine dann auch noch selbst aus dem Wald dafür holen. Was für eine Mutter. Nur beim Vater trifft er auf hHerzlichkeit, doch leider ist der Tate, wie er ihn nennt, oft nicht zu Hause. Als die Übergriffe der schwarzen Legion mit Plünderung, Brandlegung, Vergewaltigung und Tötung immer näherkommen, beginnt Djokos Flucht. Anfangs noch mit den Eltern, dann auf sich allein gestellt mithilfe von gutherzigen Fremden. Es wird eine Odyssee der Schmerzen, der Trauer und der Enttäuschungen. Das Buch ist aus der Sicht des kleinen Djoko geschrieben. Der kleine Junge, der nicht einmal sein Alter mit Sicherheit weiß, soll all diese Erlebnisse aus dieser Zeit im Gedächtnis behalten haben? Das kann ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig, wie die mehrmalige Bereitschaft gutherziger Helfer ihn zu adoptieren. Wer in diesen Kriegszeiten um das eigene Überleben kämpft, der gibt sicher aus Barmherzigkeit dem kleinen Jungen etwas von dem wenigen, das er noch besitzt ab, spricht doch aber nicht gleich von Adoption. Als Letztes noch eine Bemerkung zum Cover. Es passt überhaupt nicht zu dem mit schwarzen Locken beschriebenen Djoko. Insgesamt gebe ich diesem traurigen Schicksalsroman darum auch nur 3 Lese-Sterne.