Rezension

Ein Buch, das nachwirkt und leider aktueller denn je

Das einzige Kind -

Das einzige Kind
von Hera Lind

Bewertet mit 4 Sternen

Das einzige Kind

 

Der fünfjährige Djoko führt im Frühjahr 1939 ein sehr einfaches Leben mit seinen Eltern in Bosnien.

Durch den Partisanenkrieg wird er zum Kriegswaisen und muss alleine fliehen.

Wir dürfen ihn auf seiner Reise durch die Wirren den zweiten Weltkrieges acht Jahre begleiten. Wird er auf helfende Hände treffen? Wo wird er landen?

 

Geschrieben wurde das Buch von Hera Lind. Ich habe bereits einige, wenn auch bei weitem nicht alle, ihrer älteren und neueren Bücher gelesen. Mit diesem Buch bleibt sie sich auf ganzer Linie treu. Schon das Cover, mit der dominanten Prägung ihres Namens und dem reduzierten, prägnanten Bild, erinnert an ihre anderen jüngeren Werke.

Wieder handelt es sich um einen Roman nach einer wahren Geschichte.

 

Aufgeteilt ist das Buch in nicht nummerierte, sehr unterschiedlich lange Kapitel, die jeweils mit einer Zeit- und teilweise einer Ortsangabe überschrieben sind. Ein Nachwort von Djoko und Hera Lind runden das Buch ab.

 

Von Seite eins an, weiß man, wer diese Geschichte erzählt. Hera Lind schafft es, wie keine andere, Stimmungen zu beschreiben. Mich hatte sie unmittelbar mitten im Geschehen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, wie Djokos Geschichte ausgeht. 

 

Teilweise ist es sehr schwer vorstellbar und auszuhalten, was der kleine Djoko alles erlebt und dennoch gibt es immer wieder auch sehr humorvolle Szenen, bei denen ich schmunzeln musste. Angelehnt ist die Handlung an eine wahre Geschichte, mit geschichtlichen Details. Die Geschichte Djokos steht dabei allerdings im Vordergrund.

 

Als einzigen klitzekleinen Kritikpunkt kann ich nur aufführen, dass ich die sehr erwachsene Schilderung aus der Ich-Perspektive nicht immer mit dem kleinen Jungen zusammen gefügt bekommen habe.

 

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung für alle Hera Lind Fans. Da es sich um ein komplett neues Thema handelt, findet man alles, was man sich von ihr erhofft, ohne, dass es langweilig wird und sich wiederholt. Natürlich ist das Buch auch für alle, die Hera Lind noch nicht kennen und erst noch zu Fans werden wollen.