Rezension

Hailee & Chase <3

Falling Fast - Bianca Iosivoni

Falling Fast
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4 Sternen

"Falling Fast" ist der erste Teil um die Geschichte von Hailee und Chase und wird abwechselnd aus deren Perspektiven erzählt.

Chase ist während der Semesterferien zurück bei seinen Eltern, um in der Firma zu helfen, die er später gemeinsam mit seinem Bruder übernehmen soll. Überschattet wird sein Aufenthalt von gleich mehreren Dingen, die ihm schwer auf dem Gewissen liegen: dem Geburtstag seines verstorbenen besten Freundes Jesper; dem Verschwinden seines Bruders, dessen Geheimnis Chase vor allen bewahren muss; und der Verzweiflung, in eine Zukunft zu blicken, die er nicht selbst gewählt hat. An Jespers Geburtstag trifft er zufällig auf eine junge Frau, von der er sofort fasziniert ist. Hailee ist auf der Durchreise in dem kleinen Städtchen Fairwood, als ihr Auto einen Motorschaden erleidet und sie auf unbestimmte Zeit dort festsitzt. Die Wartezeit auf die Reparatur wird jedoch sehr angenehm, als Chase und sie sich näher kommen und beschließen, den Sommer gemeinsam zu genießen - ohne Versprechungen und ohne Gedanken an die Zukunft.

Chase und Hailee waren mir sofort sympathisch. Chase ist ein total süßer, humorvoller Gentleman, der dennoch nicht langweilig wirkt und sehr selbstsicher auftritt. Er nicht frei von Fehlern und hat in der Vergangenheit ein paar unkluge Entscheidungen getroffen, was ihn sehr menschlich erscheinen lässt und seinem Alter entspricht. Er ist ein Charakter, in den ich mich auch verlieben würde, wenn er vor mir stände. :) 
Hailee mag ich ebenfalls sehr, auch wenn sie mir manchmal etwas widersprüchlich erschien und man nur sehr wenig über sie erfährt. Zu Beginn wird sie als sehr schüchtern, beinahe soziophob dargestellt, was im weiteren Verlauf der Handlung jedoch kaum noch eine Rolle spielt und daher unglaubwürdig erscheint. Auch macht sie ein großes Geheimnis um ihre Vergangenheit und den Grund für ihre Reise, die sie nach Fairwood geführt hat; nicht nur vor Chase, sondern auch vor dem Leser. Dennoch hat sie eine sehr herzliche, freundliche, empathische Art an sich, der ich mich nicht entziehen konnte.
Auch sämtliche Nebencharaktere konnten mich vollkommen überzeugen. Manche mochte ich - insbesondere Clayton <3 - andere eher nicht, doch alle waren so ausführlich und authentisch gezeichnet, dass ich vollkommen in die Geschichte abtauchen konnte und sie sich echt für mich anfühlten.

Die Handlung konnte mich, anders als die Charaktere, leider nicht vollkommen überzeugen. Mir hat sehr gefallen, dass Chase und Hailee Zeit bekommen, sich kennen zu lernen und ihre Gefühle füreinander authentisch entstehen zu lassen. Allerdings ging es mir insgesamt ein bisschen zu viel um die beiden und ihre Gefühle füreinander, und ein bisschen zu wenig um die anderen Themen der Geschichte. Jesper und sein Schicksal haben mich sehr berührt, und ihm wurde sich ausführlich gewidmet. Aber all die anderen Baustellen in Chase Leben haben leider kaum Aufmerksamkeit bekommen und sind am Ende des Buches noch immer am selben Punkt, wie zu Beginn. Auch Hailees Hintergründe blieben mir leider zu lange im Dunkeln und waren für mich am Ende auch nicht ausreichend beleuchtet. Ich habe das Gefühl, dass hier zu viel Entwicklung in den zweiten Band verlegt wurde, um das Ende des ersten Teils an den Punkt zu bringen, an den es nun geendet hat - mit einem riesigen Cliffhanger, der einem gar keine andere Wahl lässt, als den zweiten Band auch zu lesen.

Und schlussendlich war dieses Geschehen am Ende auch nicht ganz plausibel für mich. Es wirkte auf mich eher wie eine Kurzschlussreaktion, und nicht wie eine konstante Entwicklung.

Fazit:
Mir hat diese Liebesgeschichte sehr gefallen und in die Charaktere habe ich mich regelrecht verliebt. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen, weil ich wissen muss, wie diese Geschichte weitergeht, und weil ich unbedingt nach Fairwood zurück will. Allerdings kamen mir die privaten Themen und Probleme der Protagonisten zu kurz, hier hätte ich mir viel mehr Entwicklung gewünscht. Und auch das Ende war für mich nicht vollkommen plausibel. Daher gibt es gute 4 Sterne für den ersten Teil der Dilogie.