Rezension

gute Story, zum Ende hin wird es richtig spannend

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

Dieser Thriller braucht etwas, bis er an Spannung und Tempo gewinnt. Auf den ersten einhundert Seiten werden erst einmal die Ermittler vorgestellt. Die Ermittler sind interessante, gut gezeichnete Charaktere. Kommissar Holger Munch, ein gemütlicher, älterer, etwas dicklicher Raucher, erinnert mich etwas an Kommissar Walander. Mia Krüger dagegen erinnert mich irgendwie an Lisbeth Salander, hat nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie ist ein überragende Ermittlerin. Ihr fallen Details auf, die andere Ermittler übersehen, aber sie ist  tablettensüchtig. Eigentlich dürfte sie überhaupt nicht ermitteln. Sie kommt Kommissar Munch dann doch noch zu Hilfe.Wir erfahren also sehr viel Privates über die beiden Ermittler in den verschiedenen Handlungssträngen. Der eigentliche Fall rückt etwas in den Hintergrund.

Der Plot ist durchaus spannend, auch das Private der Ermittler passt ganz gut in die Geschichte, allerdings ist der ganze Fall dann doch etwas zu vorhersehbar. Am Besten haben mir die Erzählstränge gefallen, die den Jungen Lukas betreffen. Die brauchen aber sehr lange, bis der Schriftsteller sie wieder aufgreift und man hat den Jungen dann schon fast vergessen, bis es wieder weitergeht.

4/5 Sterne für diesen Thriller (lieber wäre mir hier die Bezeichnung Krimi für die Geschichte gewesen), der erst zum Ende hin sein Potential entfaltet.