Rezension

Es muss nicht immer blutig sein

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Im Wald findet ein Spaziergänger die Leiche eines kleinen Mädchens. Sie ist mit einem Seil an einem Baum geknüpft und hat das Schild um den Hals mit den Worten: "Ich reise allein" Die Ermittler Holger Munch und Mia Krüger werden auf den Fall angesetzt und geraten tiefer rein als Ihnen lieb ist.

Meine Meinung:
Engelskalt machte mich durch Titel und Cover neugierig. Der Rückentext sorgte dafür das die Neugier stieg und so wollte ich das Buch über die getöteten Mädchen lesen.

Es ist ein Thriller der recht ruhig und verhalten anfängt. Aufgeteilt in mehreren Teilen geht es im ersten Teil zunächst um das erste gefundene Mädchen doch recht schnell dann um die beiden Ermittler. Der Autor nutzt die Seiten um beide, im Wesen und auch mit ihrer momentanen Situation, ausführlich Vorzustellen. Das mutet zunächst langweilig an. Ist es aber durch den Wechsel der Personen und auch durch einstreuen anderer Ereignisse gar nicht. Es bleibt erstaunlicherweise recht interessant auch wenn es gewiss Momente gab wo es für mich hätte langsam losgehen können. Doch auch als das soweit war und das Ermittlerteam gebildet hat kam die Spannung nur verhalten und eher ruhig.

Für alle die es nicht blutig mögen sei gesagt das auf die Taten nur recht wenig eingegangen wird und es ein total unblutiger Thriller ist. Das macht aber nichts. Die Morde sind so rätselhaft das dies spannend genug ist. Dieser Thriller regt zum denken an, doch ist manchmal so verworren das ich kaum noch mitkam.

Vor allem bei den Gedankengängen von Mia Krüger. Sie ist eine Expertin was die Aufklärung von Fällen angeht und sollte damit mit ins Team. Sie trägt jedoch soviel privaten Ballast mit sich rum das sie nicht immer bei der Sache und auch nicht immer auf der Höhe ist. Trotzdem macht sie ihren Job relativ gut. allerdings passieren Fehler die die Ermittler in die Irre leiten. Als Person fand ich Mia Krüger zeitweise anstrengend und doch war sie mir überwiegend sympathisch.
Holger Munch war dies von Beginn an. Er hat etwas Fürsorgliches. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, doch das empfand ich als nicht so präsent wie bei Mia. Holger Munch hat den Riecher für gute Teammitglieder was er bei Mia und auch bei dem Hacker Gabriel beweist.
Viel mehr lernte man von dem Ermittlerteam nicht kennen. Die meisten Ermittler bleiben blass. Vielleicht ändert sich das sollte der Autor noch einen weiteren Band schreiben.

Am Ende ist die Auflösung überraschend und für mich vollkommen nachvollziehbar. So gehe ich mit einem guten Gefühl aus diesem Buch und empfehle es gerne weiter an Thriller-Leser die nicht immer Blut brauchen um sich unterhalten zu fühlen.