Rezension

ein aufreibender Thriller typisch skandinavischer Art

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

Ein kleines Mädchen, 6 Jahre alt, wird tot an einem Baum aufgehängt, gefunden. Gekleidet in einem Puppenkleid, ein Schild umgehängt: "Ich reise allein". Holger Munch und sein Team beginnen ihre Ermittlungen. Er fährt zu seiner ehemaligen Kollegin Mia Krüger, die sich auf einer kleinen Insel zurückgezogen hat, Selbstmord begehen will. Doch er holt sie in sein Team zurück.

 Es bleibt nicht bei dem einen Mädchen.

 Ein aufreibender Thriller mit anfangs sehr vielen neu eingeführten Figuren und Handlungssträngen, die es dem Leser nicht einfach machen, den Überblick zu behalten. Doch wirklich gekonnt fügt der Autor nach und nach die Stränge zusammen, schafft ein Gesamtbild, das auch überzeugt. Es bleiben Fragen offen, nicht alles wird im Detail aufgeklärt und dennoch hatte ich am Ende nicht das Gefühl, dass etwas fehlt. Alles wichtige war für mich geklärt.

 Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Der Schreibstil des Autoren ist flüssig und gut lesbar, dabei aber auch ausführlich. Er führt seine Figuren gut ein, beschreibt sehr sensibel deren Gefühle und Denkweisen. Nicht alle werden dabei dem Leser sympathisch. Manche sind schon sehr auffällig beschrieben, nicht alle sind "rund". Auch die Ermittlerin Mia hinterlässt gespaltene Gefühle.
 Wirklich beeindruckend fand ich das ganze Umfeld, in dem das Team da ermittelt.

 Es soll ja weiter gehen mit diesem Ermittlungsteam - ich würde den beiden gerne wieder folgen.