Rezension

Engelskalt

Engelskalt - Samuel Bjørk

Engelskalt
von Samuel Bjørk

Ein totes Mädchen wird von einem Spaziergänger gefunden. Es baumelt an einem Baum, um seinen Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Ich reise allein.“

Mit den Ermittlungen soll sich der erfolgreiche Ermittler Holger Munch befassen. Dieser holt Mia Krüger mit ins Boot, die er aus früheren erfolgreichen Ermittlungen kennt. Es bildet sich mit noch weiteren Personen ein wirklich tolles Ermittlungsteam. Schnell wird klar, dass das tote Mädchen wohl nur das erste Opfer ist. Schon bald werden weitere Kinderleichen gefunden und zwar von zwei Kindern, die man wohl selbst auch als Opfer bezeichnen darf und das nicht deshalb, weil sie diesen grausigen Fund machen. Sie spielen dann auch eine weitere Rolle in der Geschichte.

Bereits auf den ersten Seiten nimmt dieser Thriller den Leser gefangen und lässt ihn nicht mehr los. Es gibt sehr viele Andeutungen und Möglichkeiten und der Täter oder die Täterin könnte überall lauern. Dabei steht auch die Frage im Raum, ob die Christenmenschen etwas damit zu tun haben, die erst vor kurzem in ein einsames Gehöft im Wald gezogen sind.

Samuel Bjørk schafft eine bedrückende Atmosphäre, die sich zu einem großen Teil auch aus den jeweiligen familiären Situationen der Ermittler, insbesondere von Holger Munch und Mia Krüger, ergibt. Mia hat eigentlich vorgehabt sich das Leben zu nehmen, aber dann hat Munch sie auf der einsamen Insel Hitra, auf die sie sich zurückgezogen hat, aufgegabelt und nun lässt die Ermittlung sie nicht mehr los. Munch ist ein Einsiedler und sein einziger Sonnenschein ist Enkelin Marion, die kurz vor ihrer Einschulung steht, genau wie die Kinder, deren Tod Munch gerade zu klären versucht.

Der Thriller ist in fünf Teile gegliedert und die jeweiligen Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass man das Buch gut auch einmal zur Seite legen kann. Wenn man das überhaupt möchte, denn die Geschichte ist wirklich spannungsgeladen, obwohl sie ohne große brutale oder blutige Szenen auskommt. Auch wenn den Ermittlern einige Zufälle bei der Lösung des Falles zur Hilfe kommen, mindert das die stetig spürbare angespannte Grundstimmung ganz und gar nicht.

„Engelskalt“ hat mich wirklich kalt erwischt. Gerne möchte ich Munch und Krüger bei weiteren Ermittlungen folgen und ihre persönlichen Niederlagen und Erfolge erlesen.

Copyright © 2015 by Iris Gasper