Rezension

Eine fantasievolle, düstere Geschichte mit sehr komplexer aber komprimierter Handlung.

Immernacht - Ross Mackenzie

Immernacht
von Ross Mackenzie

Bewertet mit 3 Sternen

Als Larabelle ein geheimnisvolles Holzkästchen aus den Abwässern fischt, ahnt sie nichts von der drohenden Gefahr und dass sich ihr Leben schon sehr bald völlig verändern wird.

Larabelle Fox kennt sich in den Tunneln und Abwasserkanälen der Stadt sehr gut aus. Als Tosherin sucht sie dort täglich nach weggeworfenen Dingen oder verlorenem Kleingeld, um ihr Überleben zu sichern. Eines Tages findet Lara dort ein geheimnisvolles Holzkästchen, welches ihr Leben umgehend verändert, denn die böse Hexe des Königs ist auf der Suche nach diesem Schatz. Sie möchte die zerstörerische Immernacht freilassen und die Herrschaft über sämtliche Magie der Welt an sich reißen. Die Hexe verfügt über einen mächtigen, gewissenlosen Dschinn, der als Mann ohne Schatten erbarmungslos Jagd auf Lara macht. Nur wenn Lara ihr Schicksal akzeptiert kann sie die Welt vor der entfesselten Immernacht retten.

Die magische Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler im Präteritum geschildert. Beim Lesen wird man in eine Welt voller Magie, Intrigen und Machtkämpfe entführt. Dort beherrschen Hexen mächtige Magie, weiße Magier ohne Seele werden versklavt und die Menschen vernichten alles was sie nicht verstehen. Ein düsteres Setting mit mittelalterlichem Flair bildet den Rahmen für die sehr komplexe Handlung. Der große Umfang an Informationen, die schnelle Entwicklung der Ereignisse, der rasche Wechsel zwischen unterschiedlichen Handlungsorten bzw. Szenen und die zahlreichen fantastischen Ideen sind stark komprimiert. Dadurch geht beim Lesen nicht nur die Spannung verloren, sondern es entsteht das Gefühl wichtige Information überlesen zu haben. Sobald man sich in ein Bild hineingedacht hat, wechselt auch schon die komplette Szene. Es ist eher wie ein schnell geschnittener Actionfilm. Zahlreiche Figuren bestreiten die Handlung. Sie werden allerdings so distanziert vorgestellt, dass es mir unmöglich war eine Bindung zu ihnen aufzubauen.

Die düstere Fantasy-Geschichte ist für Leser*innen erst ab 14 Jahre zu empfehlen.