Rezension

Unglaublich langatmig und mit einem sehr vulgären Wortschatz

Das Reich der Vampire 1 -

Das Reich der Vampire 1
von Jay Kristoff

Bewertet mit 3 Sternen

„Das Reich der Vampire“ von Jay Kristoff ist ein unglaublicher Wälzer von über 1000 Seiten und obwohl ich ein absoluter Fan von Fantasy und gerade auch Vampirgeschichten bin, musste ich mich größtenteils doch durch dieses Buch quälen. Das lag vor allem daran, dass dieses Buch gefühlt keinen roten Faden hatte, da es dauernd in der Zeit herumgesprungen ist. Aber der Autor hat sich sicherlich etwas dabei gedacht. Es fängt damit an, dass Gabriel de León in einem Turm gefangen gehalten wird, nachdem er den Ewigen König ermordet hat. Der Vampir Jean-Francois Chastain gesellt sich zu ihm und verlangt Gabriels Lebensgeschichte zu erfahren, die er in einem Buch verewigen will, da Gabriel der letzte Silberwächter einer heiligen Bruderschaft ist, deren Aufgabe es ist, Vampire zu töten. Im gesamten Buch befinden wir uns dann eigentlich in der Zeit, da Gabriel seine Geschichte erzählt. Erst als er ein kleiner Junge war und wie man ihn dann mitgenommen hat, um ihn auszubilden, weil er einen Vampir als biologischen Vater hat, bis hin zu zwei weiteren Geschichten, die immer abgewechselt werden. Das eine ist seine Ausbildung und wie er langsam zu der Legende wurde, die er nun war, und die zweite ist die Suche und den späteren Verlust des sogenannten heiligen Grals. Dabei springt man eben immer mal wieder hin und her und es gibt auch immer wieder Einwürfe von Jean-Francois, sodass mitten in der Erzählung plötzlich ein Wortwechsel der beiden stattfindet, was es unglaublich anstrengend gemacht hat. Zum Glück wurde es zum Ende hin besser, da es dann weitestgehend bei einer Geschichte geblieben ist, aber erstmal bis dahin zu kommen, war für mich schon übel. Aber ein weiterer Grund, der noch mehr wiegt, war, dass jeder Charakter, egal ob Vampir, Ordensbruder oder was auch immer nur geflucht, beleidigt, geschimpft hat und sonst wie vulgär war. Es gab nur die Nonne Chloe, die nicht geflucht hat, selbst ihre Ordensschwester Astrid hat beleidigt und geflucht, als ob sie von der Straße käme, obwohl ihr Vater sogar der König höchstpersönlich war. Ich war dann wirklich sehr schnell genervt und es war einfach anstrengend, das Buch zu lesen. Erst die letzten 400 Seiten waren angenehmer, wenn auch immer noch nicht schön. Die Seitenzahl hätte man locker halbieren können und es wäre nichts Wichtiges gekürzt worden, da auch einfach sehr viel unnützes Zeug beschrieben wurde und bei anderen Sachen haben mir paar Erklärungen einfach gefehlt. Ich meine wie zum Teufel kann ein Vampir Frauen schwängern? Gut, das hat in Twilight ja auch super geklappt, aber Vampire sind Untote, die eigentlich nicht in der Lage sind, Kinder zu zeugen. Daher wäre da eine Erklärung sicherlich spannend gewesen.

Die Charaktere waren recht unterschiedlich, was ich gut fand, auch wenn sie alle nur geschimpft und sich gegenseitig beleidigt haben, aber immerhin waren deren Eigenschaften anders. Zudem fand ich die Welt und viele Wesen doch sehr interessant. An sich würde es mich auch interessieren, wie es weitergeht, da am Anfang des Buches zwar gesagt wird, dass Gabriel den Ewigen König getötet hat, man aber noch weit entfernt ist, irgendwas davon zu erfahren. Allerdings musste ich mich hier schon ziemlich durchquälen, sodass ich die Reihe wohl eher nicht weiterverfolgen werde.

Da das Buch zum Ende hin durchaus angenehmer und auch spannender wurde und die Charakter eine interessante Entwicklung gemacht haben, gebe ich „Das Reich der Vampire“ gutgemeinte drei Sterne. Ich kann das Buch aber nur an Menschen empfehlen, denen es nichts ausmacht, dass nur geflucht, geschimpft und beleidigt wird und man in der Zeitleiste andauernd hin und herspringt. Daran sollte man denken, ehe man sich an diesen Wälzer setzt.