Rezension

Meisterwerk: düster, brutal, episch

Das Reich der Vampire 1 -

Das Reich der Vampire 1
von Jay Kristoff

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension „Das Reich der Vampire: A Tale of Blood and Darkness“ von Jay Kristoff 

 

 

 

 

Meinung 

 

Lange ist es her, dass ich mich einem solch dicken Wälzer stellte. Doch bei Jay Kristoff könnten tausende Seiten vor mir liegen, ich würde jedes einzelne immer wieder voller Faszination und Begeisterung verschlingen. So auch dieses, obwohl es anders war, als alles vorher gekannte. 

 

Denn diese Geschichte ist schwere, dunkle, brutale und blutige Kost. Sein ans Mittelalter angelehnte Weltenbau, gespickt mit kreativen Elementen, ergab eine komplexe Szenerie. Doch zum Glück wurde uns die schwere zum Teil durch die Landkarte und die vielen Details genommen. Mut, Freundschaft und Zusammenhalt, ebenso wie die Liebesgeschichte, welche aber nicht im Fokus stand, schufen Helligkeit in all dieser verzehrenden Finsternis. 

 

Die Sprache ist bildhaft, erwachsen, malerisch und mit einem Hauch Poesie versehen. Doch zeigte sich der Stil auch allzu oft derb und rau, wie die Welt selbst. Auch wurden Themen hinterfragt, die lieber von den meisten unausgesprochenen bleiben. Wie zum Beispiel das Zölibat, womit der Autor eine unglaubliche Vielfalt in das Setting und die Charaktere webt. 

 

Die Geschichte selbst wird von Gabriel erzählt, doch immer wieder wechselten sich Zeit und Geschehnisse ab. Manchmal brachte mich das raus, denn gerade wenn ich mit allen Sinnen in höchster Alarmbereitschaft stand, wurde ich wieder woanders hingezogen. Dadurch ergaben sich auch hin und wieder Längen, doch hier lassen diese wahrlich kein meckern zu, denn die Vielschichtigkeit ist das Juwel der Geschichte. 

 

Immer wieder stand ich vor neuen Hürden oder Überraschungen. Immer wieder blickte ich auf Verluste, denn der Autor zeigt keine Gnade. Viele Wendungen rissen mich in einen Abgrund alles verzehrender Traurigkeit. Wer diese Geschichte liest, weiß um seinen Epos Status und wird zweifellos an seine Grenzen geraten. Jay Kristoff erschafft zweifellos ein fundamentales Meisterwerk. 

 

 

 

Fazit 

 

Das Reich der Vampire zeigt eine umfangreiche und gewaltige Welt, die mich schier in Atem hielt. Die Geschichte ist brutal, spannend, emotional, düster, blutig und steckt voller Vielseitigkeit. Auch eine gewisse Portion Humor ist zu finden, womit sich die perfekte Mischung ergab. Die Story profitiert von starken Charakteren, allen voran Gabriel, der mit seinem Gemüt die perfekte Atmosphäre schuf, nämlich derbe. Ein Epos, das seinesgleichen sucht. 

 

 

 

 

5 von 5 Blumen