Rezension

Tolle Charaktere, gute Atmosphäre, nur leider etwas spannungsarm

Dead Eyes - Der Fluch der Maske - Chris Priestley

Dead Eyes - Der Fluch der Maske
von Chris Priestley

Bewertet mit 4 Sternen

Alex reist zusammen mit seinem Vater nach Amsterdam. Dieser Urlaub soll eine Auszeit sein, denn zu Hause in England hat er gerade eine ziemlich komplizierte Zeit durchgemacht und die Wogen sollen sich glätten. Da sein Vater geschäftlich in Amsterdam zu tun hat darf er mitkommen. Beide quartieren sich in einem alten Hotel mit Charme ein und bereits vor dem ersten Betreten hat Alex ein seltsames, beobachtetes Gefühl.
Alex erkundet mit der Tochter der Geschäftspartnerin seines Vater Amsterdam und findet bald eine Maske, die ihn sein Hotel und seine seltsamen Gefühle durch andere Augen sehen lässt. Doch diese Maske hat auch Einfluss auf Alex, denn er fühlt sich immer wieder von ihr angezogen. Kann er ihrem Bann entfliehen?

Dies ist mein erster Roman von Chris Priestley. Er ist definitiv für junge Leser gedacht.

Alex ist ein Jugendlicher mit Scheidungshintergrund. Seine familiäre Situation hat ihn derart beeinträchtigt, dass er in seiner Schule ein sehr fragwürdiges Verhalten an den Tag gelegt hat und deswegen nun die Auszeit in Amsterdam bekommt. Ansonsten erscheint er mir wie ein normaler Jugendlicher, der vom Autor sehr schön gezeichnet wurde. Viele Autoren von Jugendbüchern neigen leider dazu ihre Charaktere überspitzt pubertär wirken zu lassen, was mich immer sehr abschreckt. Priestley tut dies aber nicht, weshalb ich mich mit seinem Protagonisten sehr wohl gefühlt habe.

Nach der Buchbeschreibung und dem sehr spannend klingendem Inhalt geht man für mein Verständnis leider mit falschen Erwartungen an dieses Buch heran. Natürlich existiert auch eine leicht gruselige Atmosphäre und ein mystischer Hintergrund, der Fokus der Geschichte liegt aber auf dem Innenleben von Alex, der Verarbeitung seiner privaten Probleme und des innerlichen Wachsens. Der Gruselcharakter wirkt hier unterstützend und gewiss auch metaphorisch. Lediglich auf den letzten zwei Seiten weicht Chris Priestley von diesem Schema ab und erzeugt eine wirklich gruselige Grundstimmung, die im Vordergrund liegt.

Das Buch selbst überzeugt durch eine sehr schöne Atmosphäre im Kinder- und Jugendbuchbereich. Der Schreibstil ist einfach und leicht verständlich. Leider ist das Buch relativ spannungsarm, daher muss man sich schon an Atmosphäre und guten Charakteren erfreuen können.

Mir hat “Dead Eyes: Der Fluch der Maske” für ein Jugendbuch für junge Leser gut gefallen. Das Buch ist für junge Teenager zu empfehlen, die eine leicht gruselige Atmosphäre wollen, aber keinen Pageturner brauchen.

Kommentare

Odine kommentierte am 13. März 2014 um 10:05

Danke für diese Rezension. Nach dem Klappentext und den doch recht gruseligen "Schauergeschichten" von Chris Priestley wäre ich mit Sicherheit mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen und hinterher enttäuscht gewesen. So werde ich es wahrscheinlich gar nicht erst lesen.