Rezension

Spannende Frauenpower

Der rote Raum -

Der rote Raum
von Roman Voosen

Bewertet mit 5 Sternen

Das Ermittlerteam um Ingrid Nyström hat sich verändert, wie Neueinsteiger wie ich in dieser 9. Folge der Reihe erfahre. Eine gleichermaßen exzellente wie impulsive Polizistin, Stina Forss, hat sich versetzen lassen. Sie ist durch eine üppige junge Blondine ersetzt worden, um die sich die beiden Männer der Abteilung fast schon lachhaft bemühen. 
Es gibt einen schaurigen Mordfall, bei dem ein alleinstehender junger Mann mit aufgeschlitztem Torso und fehlendem Herzen aufgefunden wird.
Fast zeitgleich hat Stina oben am Polarkreis einen ähnlich gelagerten Fall. Hier fehlt dem Opfer eine Leber und es ist die klassische rätselhafte Situation: Die Leiche befindet sich in einem von innen geschlossenen Raum. Wie konnte der Mörder entkommen? 
Spannend verbinden die Autoren die beiden Morde, wechseln an der aufregendsten Stelle gekonnt hin und her. Beide Kommissarinnen haben ihre Stärken und Schwächen, was sie sehr sympathisch macht. Aber auch die anderen Kollegen werden einprägsam charakterisiert. Besonders schön ist der Hahnenkampf, den die beiden älteren Kommissare um die Gunst der jungen Mitarbeiterin veranstalten.
Während mir der eine Handlungsstrang richtig gut gefallen hat, enttäuscht mich der andere umso mehr, weil die Auflösung an den Haaren herbei gezogen ist. 
Ach ja, eigentlich gibt es noch den dritten Handlungsstrang von zwei jungen Männern, die durch Europa reisen. Ganz zum Schluss fügt er sich ins große Ganze ein, doch mich haben diese Einschübe eher im Lesefluss gestört.
Obwohl ich einige Kritikpunkte an dem Krimi habe, kann er mich mit seinem hohen Spannungspotenzial überzeugen. Volle Leseempfehlung!
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.