Rezension

Schade!

Der rote Raum -

Der rote Raum
von Roman Voosen

Bewertet mit 3 Sternen

Im 9. Band der Reihe ermitteln Ingrid Nyström und Stina Forss getrennt voneinander.

Forss, tough und couragiert, aber auch immer sehr ungeduldig und eigensinnig, muss wegen eines Alleingangs auch ihr neues Team verlassen und wird nach Kiruna in den hohen Norden versetzt. Dort soll sie einen mysteriösen Locked-Room-Fall aufklären. Was zunächst wie ein Unfall aussah, entpuppt sich als Mord, da dem Opfer die Leber entfernt wurde. Doch wie konnte der Täter aus dem hermetisch abgeriegelten Raum spurlos verschwinden?

Nyström und ihr Team haben es dagegen mit einem ganz offensichtlichen Mord zu tun. Einem alleinstehenden Informatiker wurde das Herz entnommen und durch einen Brocken Mondgestein ersetzt. Bei den Ermittlungen stößt Nyström auf tragische Ereignisse in der Kindheit des Informatikers und dessen sehr merkwürdigen Bruders.

Für den Leser ergeben sich nach und nach so einige Parallelen zwischen den beiden Fällen. Auch kommen Nyström und Forss sich in einer äußerst gefährlichen Situation sehr nah, leider ohne dies zu bemerken.

Das ist für mich auch einer der Gründe, warum ich diesen Band als schwächer als die Vorgänger empfinde. Die, zugegebenermaßen, oft schwierige und konfliktreiche Zusammenarbeit der beiden starken Frauen macht für mich den Reiz dieser Reihe aus. In diesem Fall ermittelt jede für sich. Forss mit einem vorübergehenden neuen Partner, der angenehm gelassen und souverän mit ihrem Temperament umgeht. Nyström ringt mit ihrem Gewissen, was mit einem ihrer letzten Fälle zu tun hat. So gibt es zwar eine an sich geschickte Erzählkonstruktion, die die beiden Handlungsstränge aufeinander zu bewegen lässt. Doch beide Frauen allein sind nicht so stark wie sie es gemeinsam sind, was auch auf Kosten der Spannung und Unterhaltsamkeit geht.

Und schließlich wirkt die Auflösung der beiden Fälle am Ende recht konstruiert. Schade, aber für mich ist ,,Der rote Raum“ der bisher schwächste Band der Reihe.