Rezension

Rezension zum Hörbuch

Die Wahrheit über Alice
von Rebecca James

Bewertet mit 4.5 Sternen

Auf einem Buchblog habe ich die Rezension über "Die Wahrheit über Alice" gelesen und dachte, dass es recht interessant klingt. Ich hab es schließlich als Hörbuch geschenkt bekommen. Nachdem ich es angefangen und monatelang in der Ecke stehen hatte, habe ich beschlossen es dieses Wochenende fertig zu hören.

Zu Beginn der Geschichte werden einem schnell die drei Perspektiven klar. Der Leser wird einerseits mit in die Vergangenheit genommen und lernt Kathy und ihre Schwester Rachel kennen. Dann sieht er die neue Katherine, wie sie Alice kennen lernt und sich mit ihr anfreundet. Im Blick in die Zukunft bekommt man häppchenweise mit, was aus Katherine geworden ist. Mich hat diese Perspektive etwas beruhigt, weil ich so wusste, dass sie nicht im Laufe der Geschichte stirbt. Schön finde ich bei Büchern mit drei Handlungssträngen immer, wenn alle Stränge ineinander überlaufen. Das hat hier wunderbar funktioniert.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Durch Alice wird Katherine gezwungen, sich mit ihrer verdrängten Vergangenheit auseinanderzusetzen und beginnt diese zu verarbeiten. Ich finde das Thema Trauer hier sehr schön aufgegriffen und auch gut verarbeitet. Mir kam es an keiner Stelle zu klischeehaft vor. Auch muss Katherine lernen, sich gegenüber Alice abzugrenzen und ihre Sicht der Dinge zu vertreten. Auch dieses Thema ist gut aufbereitet, erscheint echt und authentisch.

Ich denke jeder von uns lernt eine Alice in seinem Leben kennen, oder hat bereits schon eine Alice kennen gelernt. Wenn die Freundschaft zu Alice dann zerbricht, sitzen wir da und überlegen uns, was uns das jetzt genau gebracht hat. Schließlich hätten wir auf den Schmerz auch gut verzichten können. Das Schöne an diesem Buch finde ich, dass Katherine durch Alice neue Freunde kennen lernt, zu denen sie dann eine tiefgründige Freundschaft aufbauen kann. So bekommt der Leser das Gefühl, dass Alice ihr nicht nur Pech gebracht hat.

Die Geschichte wird von Stefanie Stappenbeck gut gelesen. Sie schafft es nicht zu sehr zu übertreiben, sondern den Charakteren ein Gesicht zu geben und den Leser auf eine Reise mitzunehmen.
Bei gekürzten Hörbuchfassungen hätte ich im Nachhinein gerne gewusst, welche Stellen weggelassen worden sind. An sich hat mir das Buch zwar gut gefallen, aber ich kann halt schlecht beurteilen, ob mir wichtige Szenen vorenthalten wurden.

Wer von euch also ein Buch sucht, dass etwas mit dem Leben zu tun hat, der trifft mit "Die Wahrheit über Alice" die richtige Wahl.