Rezension

Hat mich gut unterhalten!

Die Wahrheit über Alice
von Rebecca James

Bewertet mit 4 Sternen

„Die Wahrheit über Alice“ ist ein spannender Jugendthriller, über Verlust, Freundschaft und die Liebe.

Als Katherine eines Schultages überraschend von Alice zu einer Party eingeladen wird und sich zwischen den Beiden dann nach kurzer Zeit auch eine gute Freundschaft entwickelt, ist Katherine froh, nicht mehr alleine sein zu müssen. Doch nach und nach benimmt sich Alice immer merkwürdiger, teilweise ist sie sogar richtig grausam und gemein. Ist sie wirklich so eine gute Freundin? Und welches Geheimnis versucht Katherine die ganze Zeit zu verbergen?

Die Geschichte ist aus der Sicht von Katherine geschrieben. Das Besondere hierbei ist, dass wir sie zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens begleiten. Einmal in der Gegenwart, dann in der Vergangenheit, ab dem Tag an dem sie Alice trifft und noch weiter davor, wo wir mehr über ihr schreckliches Geheimnis erfahren. Dieser Wechsel ist immer wieder spannend, da man so stückchenweise erfährt, was damals alles passiert ist und wie es zu dieser Gegenwart kommen konnte. Allerdings weiß man manchmal auch schon zu viel, so dass ich in manchen Situationen dachte „Och nein, gleich passiert doch das und das“ und mich nicht richtig über bestimmte Dinge freuen konnte.

Katherine ist eine sympathische Protagonistin. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und sie tat mir stellenweise auch richtig leid. Allerdings konnte ich sie im Bezug auf Alice sehr oft nicht verstehen, ich hätte mir so einiges niemals gefallen lassen.

Alice ist ein ganz schrecklicher Charakter, den ich im echten Leben stets meiden würde. Ich konnte nie ganz verstehen, warum die Beiden überhaupt Freundinnen wurden, da man Alice eigentlich schon nach kürzester Zeit anmerkt, dass sie nicht ganz normal zu sein scheint.

Wen ich absolut hinreißend fand war Robbie! Er ist ein guter Freund von Alice (und leider auch hoffnungslos in sie verliebt) und bald sind die drei nur noch zusammen unterwegs. Er ist so ein herzensguter Mensch, ich mochte ihn total gerne, hätte ihn aber auch gerne öfters mal kräftig durchgeschüttelt, weil er so unfassbar blind durch seine rosarote Brille war!

Als die Geschichte dann ihre Wendung nimmt und klar wird, was für ein Spiel Alice treibt, war ich teilweise richtig geschockt. Vieles war zwar nicht unbedingt überraschend, aber es gab schon ein paar Punkte, mit denen ich so niemals gerechnet hätte! 

Der Schreibstil ist leicht und temporeich. Deswegen bin ich der Meinung, dass das Buch auch eher unter die Kategorie „was nettes für zwischendurch“ fällt. Es ist kein Meisterwerk, aber sehr nett zu lesen. Einzig das Ende bzw. der Ausgang des Ganzen hat mir nicht gefallen. Eine Sache hätte sich die Autorin wirklich verkneifen können.

Fazit:

Ein solider Roman mit Thriller- Elementen, der aber eher für Jugendliche geschrieben wurde. Ich wurde gut unterhalten, konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, wie es zu manchen Dingen kam, wurde dann überrascht und erwischte mich sogar ein paar Mal dabei, wie ich über das Geschehene nachdachte ► 4/5 Sterne.