Rezension

Hatte mir mehr erhofft

Denn die Lüge bist du -

Denn die Lüge bist du
von C. C. Hunter

Bewertet mit 3 Sternen

Seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder ein neues Buch der Autorin. Die Shadow Falls Camp-Reihe hatte ich damals sehr gemocht und nun war ich natürlich neugierig, was sich hinter dieser Geschichte verbergen wird.

In großen Teilen bin ich in den Schreibstil der Autorin nicht so richtig reingekommen. Dabei kann man nicht mal sagen, dass er sich schlecht gelesen hat. Ich bin durch die Sichtwechsel nur immer wieder rausgekommen - während die Sicht von Chloe aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt wird, ist die von Cash aus der Er-Perspektive aber in der Vergangenheit. Das hat mich ständig ein bisschen durcheinander gebracht und so richtig wollte sich dadurch kein flüssiges Lesen einstellen. Auch wenn ich die Wechsel prinzipiell gut und notwendig fand, war der Zeitwechsel eher unnötig.

Mit Chloe hab ich mich ein bisschen schwer getan, bzw. konnte ich sie über weite Teile irgendwie nicht so richtig einschätzen. Aber so richtig kann ich auch nicht benennen, woran das lag. Ich hatte öfter das Gefühl, dass sie einfach auf der Stelle tritt und sich kaum weiterentwickelt hat. Mit ihren Eltern hab ich mich ebenfalls ein bisschen schwer getan, weil ich auch hier kaum Fortschritte gesehen habe.

Cash hat mir da besser gefallen, vielleicht auch weil er eher der Macher war. So ziemlich alles ging von ihm aus. Schade fand ich es, dass seine Vergangenheit zwar immer Thema war und man auch seine Probleme damit deutlich erkennen konnte, aber nie wirklich eine Verarbeitung eingetreten ist. Mag vielleicht auch daran liegen, dass Chloes riesiges Sorgenpaket einfach mehr Raum gebraucht hat.

Die Handlung fand ich von der Idee wirklich gut, aber so richtig gecatscht hat sie mich schlussendlich nicht. Die angesprochenen Deja vus habe ich eher gesucht, wenn waren es wirklich nur sehr kleine Momente und extrem definiere ich auch anders. Zudem dauert es einfach zu lange, bis wirklich mal etwas passiert. Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob es einen zweiten Band geben wird, weil bei knapp 90% noch immer nicht alles geklärt war. Nein, es gibt keinen Folgeband - am Ende wurde tatsächlich noch alles aufgeklärt. Es wirkte aber vor allem im Vergleich zum Rest des Buches eher Holter die polter, als müsste man jetzt doch noch alles schnell fertig machen. So ging dann auch die Tiefe völlig verloren und so richtig wirkte das alles nicht aufgearbeitet. Da hätte ich mir mehr Raum gewünscht und den Anfang eher kürzer gehalten.

Zudem hatte ich zwischendurch immer wieder das Gefühl, schon zu wissen, worauf das alles hinauslaufen wird. Das ist prinzipiell nichts Schlechtes, hat an einigen Stellen aber doch die Spannung rausgenommen. Den Thriller hab ich bei diesem Jugendthriller eher vergeblich gesucht.

Mein Fazit
"Shadow Falls Camp" mochte ich ganz gerne, mit ihrem neusten Werk konnte mich die Autorin aber nicht so richtig begeistern. In den Stil hab ich nie so richtig reingefunden, da die Zeitwechsel einfach meinen Lesefluss gestört haben, auch wenn ich die Sichtwechsel prinzipiell gut fand. Die Handlung war okay, aber wo zum Anfang hin fast nichts passiert, kommt am Ende alles auf einem Haufen. Das war mir dann zu hektisch und die Themen wirkten auch kaum richtig aufgearbeitet. Irgendwie hatte ich mir von der Geschichte dann doch ein wenig mehr erhofft.