Rezension

Spannend und überzeugend

Denn die Lüge bist du -

Denn die Lüge bist du
von C. C. Hunter

Bewertet mit 4 Sternen

Mein Eindruck:
Eigentlich lese ich kaum noch Liebesgeschichten, aber da hier der Zusatz „psychologischer Thriller“ dabeistand, machte mich der Inhalt so neugierig, dass ich das Buch einfach lesen musste.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos, denn schon am Anfang wird man mitten in die Geschichte geworfen. Chloe ist eigentlich ein typischer Teenager, aber irgendwie hat sie die „Elternrolle“ zu Hause übernommen. Dazu kommt noch die ganze Wut, die sich in ihr aufgestaut hat. Anstatt auf Partys zu gehen, sich mit Freunden zu treffen und was man in dem Alter eben alles so macht, muss sie sich u.a. um ihre Mutter kümmern. Bis ihr Cash in der Schule über den Weg läuft und ihr Leben noch mehr auf den Kopf stellt, als es jetzt schon ist.

Für mich ist es das erste Buch der Autorin und somit war ich neugierig, was mich erwarten würde. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, er ließ sich herrlich leicht lesen und ich hatte das Gefühl, durch das Buch zu fliegen.

An Spannung fehlte es der Geschichte definitiv nicht, sie baut sich Seite um Seite immer weiter auf, bis es am Ende zum großen Showdown kommt. Allerdings würde ich das Buch nicht als einen psychologischen Thriller bezeichnen. Spannung war zwar da, aber meiner Meinung nach zu wenig Spannung auf der psychologischen Schiene, die es für einen psychologischen Thriller gebraucht hätte.

Die Liebesgeschichte empfand ich als angenehm. Sie nahm nicht allzu viel Raum ein, lief doch eher nebenher bzw. wurde von der Autorin perfekt mit eingebunden, so dass man nicht das Gefühl hatte, es geht nur um die Liebelei.

Chloe mochte ich von Anfang an. Sie weiß, was sie will, ist nicht auf den Kopf gefallen und wirkte auf mich auch authentisch. Sie hat dazu auch irgendwie den Beschützerinstinkt bei mir geweckt, denn in diesem Alter sollte das Leben doch etwas unbeschwerter sein.

Cashs Darstellung fand ich auch gut gelungen, wobei ich jetzt nicht behaupten kann, dass er – wie im Klappentext erwähnt – gefährlich auf mich wirkte. Eher geheimnisvoll, zurückgezogen und kein wirkliches Vertrauen in die Menschen und in sich. Auch wenn er eher zurückgezogen ist, mochte ich ihn doch recht gerne.
Ich weiß nicht, ob es von der Autorin so gewollt war, aber mir ging Chloes Mutter tierisch auf die Nerven. Ja, sie ist bzw. war krank, aber dieses ständige rumgejammere fand ich dann doch etwas zu viel. Kümmert sich meist überhaupt nicht um Chloe, um dann plötzlich die Übermutter rauszulassen…

Fazit:
Ein Buch, dem es nicht an Spannung, authentischen Charaktere, Emotionen und Lebendigkeit fehlt. Die Autorin schafft es hier gekonnt, einen Thriller mit einer Liebesgeschichte zu verbinden, die den Leser einnimmt und nicht mehr loslässt. Klare Leseempfehlung.