Rezension

Grandioses Worldbuilding

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 4 Sternen

Handlung:

Hüte dich vor dem dunklen Lord! Wie alle Bewohner des Fürstentums Nemija kennt Laire dieses ungeschriebene Gesetz. Denn seit jeher wird ihre Heimat von dem grausamen Lord der Schatten heimgesucht, der Menschen in sein verfluchtes Reich entführt. Als Laires Verlobter ihm zum Opfer fällt, bleibt ihr keine Wahl: Sie muss vor dem Thron des Lords um Gnade bitten. Doch in seinem Reich herrscht eine wilde, ungezügelte Magie, die selbst die dunkelsten Wünsche erfüllt – mit tödlichen Folgen. Will Laire überleben, braucht sie ausgerechnet die Hilfe des einen Menschen, den sie nie wiedersehen wollte: Alaric, der ihr Herz in tausend Stücke gerissen hat …

 

Meinung:

Das Cover gefällt mir total gut und ist sehr ansprechend und interessant gestaltet, ich finde es toll, dass es in der Gestaltung Parallelen zu der "One true queen"-Dilogie hat, denn schließlich ist das Buch von der gleichen Autorin und dieses Buch meines Erachtens spielt auch im gleichen Fantasyuniversum und ich habe mich total gefreut, wieder in diese magische Welt eintauchen zu können. Die Farben des Covers passen sehr gut zusammen und die Schnörkel ergänzen sich ebenfalls toll zum Cover. Die junge Frau, die vermutlich Laire ist, schaut zwar etwas grimmig, trotzdem gefällt mir das Cover ziemlich gut und es passt super zu den anderen Romantasytiteln aus dem Ravensburger Verlag.

Der Schreibstil von Jennifer Benkau konnte mich ebenfalls wieder überzeugen. Ich bin gleich in die magische Geschichte abgetaucht und durch den flüssigen und mitreißenden Schreibstil förmlich über die Seiten geflogen! Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht und auch sonst wurde ich gleich sehr gefesselt. Jennifer Benkau schreibt ihren Roman größtenteils aus der Ich-Perspektive von Laire, wodurch es mir leicht fiel, eine Bindung zu unserer Protagonistin aufzubauen. Aber auch Alaric und Desmond erzählen einen Teil der Geschichte aus der dritten Person.

Nach dem mir die "One true queen"-Dilogie ziemlich gut gefallen hat, musste ich natürlich auch das neueste Buch der Autorin lesen. Ich muss sagen, dass ich letztendlich nicht enttäuscht wurde. Besonders fasziniert und begeistert war ich vom diesem grandiosen Worldbuilding. Lyaskye fand ich damals schon toll, doch Nemija und das Daemareich haben noch einmal eine Schippe draufgelegt. Ich war gleich wieder in dieser magischen Welt und Atmosphäre gefangen und hatte keine Probleme, mir das Setting anhand der bildlichen Sprache vorzustellen. Positiv anmerken möchte ich auch noch die im Buch enthaltene Karte. Beim lesen haben ich mehrmals dorthin geblättert, um Laires Reise genau zu verfolgen.

Bei der Handlung hingegen war ich etwas zwiegespalten, denn auf der besagten Reise ins Daemareich passiert nicht sonderlich viel. Zwar müssen unsere Protagonisten sich nicht nur einmal gegen Daema-Wesen behaupten, doch es war sicher nicht hochspannend. Trotzdem hat das Buch auf mich einen Sog ausgeübt und ich war sehr gefesselt und konnte kaum mit dem Lesen aufhören. Dann aber gab es einige überraschende Plottwists, die mich wirklich umgehauen haben und ich total schockiert war. Auf den letzten 150 Seiten wurde es dann wieder richtig spannend und ich habe die letzten Kapitel in einem Rutsch durchgelesen. Der Cliffhanger ist wirklich total fies und ich freue mich schon richtig auf den zweiten Band!

Was mich auch total überzeugen konnte, waren die Emotionen, die sehr gut bei mir ankamen, anders bei einigen Stellen von "One true queen". Die Liebesgeschichte fand ich total schön und habe diesbezüglich sehr mitgefiebert. Alles wurde sehr emotional beschrieben, besonders Laires Schmerz bezüglich Alarics Verrat konnte ich total spüren, es hat mich ziemlich mitgenommen. Die Charaktere mochte ich auch sehr gerne. Anfangs war mir Laire fast etwas zu blass, doch als die Emotionen hochgekommen sind, weshalb sie sehr lebendig wirkte. Manchmal traf sie etwas widersprüchliche Entscheidungen, doch das hat mich nicht sonderlich gestört. Desmond, Laires Verlobter, blieb bis zum Ende allerdings blass, für ihn konnte ich nicht wirklich eine Sympathie gewinnen. Alaric hingegen war mir gleich sympathisch, obwohl er Laire so verletzt hat, doch das alles hatte ja einen Grund, von dem ich relativ früh schon erfahren habe. Meine Lieblingsfigur war aber Vika – sie ist eine so starke Persönlichkeit und hat sich immer ziemlich tough verhalten.

 

Fazit:

Ein fesselnder, magischer und vielversprechender erster Teil, der mich sehr mitreißen konnte. Von mir gibt es 4 bis 4,5 Sterne!