Rezension

Ein Mystery-Thriller, welcher für spannende Lesestunden sorgt

Der Herzgräber -

Der Herzgräber
von Jen Williams

Bewertet mit 4 Sternen

Auf einen richtig spannenden Thriller mit einem Serienkiller im Vordergrund hatte ich schon seit Anfang des Monats richtig Lust. So kam der neue Thriller „Herzgräber“ gelegen und ich freute mich auf knallharte Action.
In diesem Buch begegnen wir Heather, die im Nachlass ihrer verstorbenen Mutter eine schreckliche Entdeckung macht. Sie findet Briefe von einem bekannten Serienkiller namens Michael Reave, der eine Vielzahl an Frauen brutal ermordet hat, indem er ihnen das Herz rausgerissen hat und Blumen in die Körper eingepflanzt hat. Jedoch sitzt der brutale Killer nun in einem Hochsicherheitstrakt. Aber wie kann das sein, dass zuletzt Leichen aufgefunden worden sind, die dasselbe Mordprinzip aufwiesen? Um dies zu lösen und mehr über die Vergangenheit der eigenen Mutter herauszufinden, muss sich Heather ins Gefängnis begeben und Michael in die Augen schauen. Weiß der Serienkiller etwas über die neue Mordserie und ihre Mutter?
Ich bin an dieses Buch schon mit sehr hohen Erwartungen angetreten, da der Klappentext in meinen Augen einen hochbrisanten Thriller mit viel Action und Spannung voraussagt. Ich stürzte mich in dieses Abenteuer und merkte, dass die Autorin in diesem Buch andere Schwerpunkte setzt, welche mich aber auch gut überzeugen konnten.
Also: Wer hier einen brutalen Thriller erwartet wie man es von der Shepherd-Reihe von Ethan Cross erwartet, wird eher enttäuscht werden. Auch wenn die Autorin Platz für Beschreibungen von Taten einplant, geht sie leider meiner Meinung nach nicht genug in die Tiefe. Viel mehr setzt sie den Schwerpunkt der Geschichte auf die Vergangenheit. Man erfährt in Rückblicken viele Informationen und Gründe für das gegenwärtige Handeln der einzelnen Figuren wie Michael oder Heathers Mutter. Die Spannung wird durch gute Wendungen, Offenbarungen aus der Vergangenheit sowie mystische Szenen a la Gruselmomente entworfen. Besonders letzteres fand ich gelungen, da man Heathers Angst an manchen Handlungsorten komplett nachvollziehen konnte. Zudem lässt sich sagen, dass Michaels Märchenerzählungen auch sehr passend waren, da diese die Mystik positiv verstärkt haben.
Heather als Figur war für den Thriller ausreichend ausgearbeitet worden. Weitere Nebenfiguren wie Heathers Freundin Nikki oder der Kommissar waren sehr oberflächlich gestaltet worden, jedoch war dies im Rahmen dieser Handlung zu verkraften, da der Fokus wirklich auf Heather gelegt werden sollte.
Sonst lässt sich sagen, dass die Autorin einen flüssigen Schreibstil aufweist sowie eine ideale Länge der Kapitel ausgewählt hat, damit das Buch sich nicht zu sehr zieht und man folglich gut durchkommt.
Fazit: Auch, wenn ich mit anderen Erwartungen an das Buch getreten bin, war es durchaus ein spannender Thriller, bestehend aus guten Mystik- und Spannungselementen. Aufgrund einiger Schwächen bewerte ich das Buch mit guten vier Sternen. Man darf gespannt sein, was zukünftig von der Autorin noch kommen wird.