Rezension

Der Mörder der Oper

Wiener Totenlieder - Theresa Prammer

Wiener Totenlieder
von Theresa Prammer

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist der erste große Auftritt in der Wiener Oper für den Tenor Wilhelm Neumann. Doch nach der ersten Arie bricht er tot zusammen. Die Polizei kommt in dem Fall nicht weiter, weil alle Mitarbeiter in der Oper nichts sagen. Charlotta Fiore, die als Detektivin in einem Möbelhaus arbeitet, soll nun zusammen mit Konrad Fürst, einem ehemaligen Polizeibeamten, under cover ermitteln. Sie will eigentlich nicht, lässt sich dann aber doch darauf ein. Es bleibt nicht bei dem einen Todesfall.

Der Krimi ist aus der Sicht von Lotta geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Man erhält als Leser einen guten Überblick über das Geschehen hinter einer Bühne.

Während immer mehr Karten verkauft werden, gibt es immer mehr Probleme an der Oper, denn die Angst geht um. Die Charaktere sind authentisch und interessant beschrieben.

Lotta ist die Tochter einer berühmten Opernsängerin und selbst als Sängerin gescheitert. Auch bei der Polizei wurde sie nicht angenommen. Die Vergangenheit hängt ihr nach. Sie will aber nicht darüber reden, sondern ertränkt ihre Probleme lieber im Alkohol und bekämpft die Einsamkeit mit One-Night-Stands. Ihr Verhalten macht sie nicht unbedingt sympathisch, aber sie ist menschlich und man kann sie gut verstehen. Konrad arbeitet inzwischen als Clown Foxi in der Hoffnung, so seine Tochter zu finden, die vor vielen Jahren verschwunden ist.

Das Augenmerk der Geschichte lag weniger auf der Ermittlungsarbeit als vielmehr auf der Geschichte der einzelnen Protagnisten. Dennoch war die Geschichte spannend und bis zum Ende war mir nicht klar, wer der Täter ist und wo die Motivation für die Morde lag. Der dramatische Abschluss machte die Sache dann richtig rund.

Ein unterhaltsames und spannendes Buch.