Leserunde

Leserunde zu "Muss ich das gelesen haben" (Teresa Reichl)

Muss ich das gelesen haben? -

Muss ich das gelesen haben?
von Teresa Reichl

Bewerbungsphase: Bis zum 16.03.

Beginn der Leserunde: 23.03. (Ende: 13.04.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Haymon Verlags – 20 Freiexemplare von "Muss ich das gelesen haben" (Teresa Reichl) zur Verfügung. 

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

LITERATUR. KANON. REVOLTE! – DIE ZUKUNFT DES LESENS STEHT AUF FEMINISTISCHEN FÜSSEN 

Wie das Patriarchat über „wichtige“ Literatur entscheidet, unsere Weltsicht prägt – und warum wir jetzt etwas dagegen tun müssen 
Beginnen wir mit einer beliebten Unwahrheit: Jugendliche wollen nicht mehr lesen. Absoluter Quatsch, sagt Autorin Teresa Reichl. Vielmehr ist es so: Wir müssen endlich mit den verstaubten Kanon-Listen und den ewig gleichen Autoren (!) aufräumen. Tun wir das nicht, gefährden wir die Zukunft des Lesens. Denn: Wie kann es sein, dass nur eine Perspektive zum Klassiker taugt? Wie sollen wir uns für Bücher begeistern, wenn Geschichten wieder und wieder und wieder aus einer ähnlichen Sicht erzählt werden? Wenn nur bestimmte Autoren (weiß, männlich, heterosexuell …) als große Literaten gefeiert werden? Am besten haben wir keine Meinung zu Klassikern, die von der allgemeinen abweicht, und falls doch, sind wir vielleicht einfach nicht „intelligent“ genug oder wir haben diese „hohe Kunst“ einfach nicht verstanden. Woher das alles kommt? Welcome to patriarchy! Ja, das Patriarchat hat überall Einfluss – auch auf das, was und wie wir lesen. Es ist deshalb Zeit für den nächsten logischen feministischen Schritt: Die Literatur und ihre Geschichte werden umgeschrieben. Werden divers. Werden endlich korrigiert. 

Bam! Grundlagen, Alternativ-Kanon und geballtes Wissen: in verständlich und für alle! 
Eine neue Sicht auf Literatur ist möglich und notwendig. Das beweist Teresa Reichl, indem sie Basics zur Literaturgeschichte klärt, die bestehende Riege der Klassiker gründlich prüft und einen ausgewachsenen Alternativ-Kanon entwirft. Wofür? Um zu zeigen, dass es Bücher (ja, auch alte!) von Autor*innen gibt, von denen immer behauptet wird, sie hätten nichts geschrieben. Um endlich neue Stimmen erzählen zu lassen. Die Autorin macht deutlich, dass es eine Offenheit braucht, die neue Bücher im literarischen Kanon zulässt. Um Blickwinkel zugänglich zu machen, mit denen sich Jugendliche, aber auch Erwachsene identifizieren können. Das hier ist der Anfang einer Literaturrevolte. Wie sie aussehen könnte? Steht in diesem lehrreichen, wütenden und zugleich witzigen Buch.

„Dieses Buch ist genau, was wir jetzt brauchen, um auf Augenhöhe über alternative Schullektüren sprechen zu können. Teresa Reichl bringt Hintergründe und Zusammenhänge sehr informiert, anschaulich und komisch auf den Punkt – ein Vergnügen!“ Nicole Seifert 

„Es ist beruhigend zu erfahren, dass Goethe und Mann wirklich die Schlunzis sind, für die ich sie immer gehalten habe. Wir brauchen neue Klassiker und Vorbilder! Warum? Das haut uns Teresa in diesem wichtigen Buch um die Ohren.“ Ninia LaGrande

ÜBER DIE AUTORIN:

Teresa Reichl ist Germanistin (inkl. Staatsexamen fürs Lehramt), Literaturnerd, Kabarettistin mit Solo-Programm, Youtuberin – und: Autorin. Als Slam-Poetin hat sie diverse Meisterinnentitel und Preise geholt. In 1-Minuten-Videos fasst sie Inhalte von Klassikern zusammen: humorvoll, informativ, sympathisch. Immer schon hat sie mit Lehrpersonen leidenschaftlich über Leselisten gestritten. Auf Instagram (@teresareichl), Tiktok und Youtube wird sie von mehreren Tausend Menschen gefeiert. Denn: Teresa Reichl geht den Erzählungen auf den Grund, die wir rund um die großen Autoren und ihre Bücher erschaffen haben. Ihr Ziel: Jugendlichen die Freude am Lesen zu vermitteln. Den literarischen Kanon diverser zu gestalten. Lehrkräfte dabei zu unterstützen, neue und andere Bücher in den Unterricht zu bringen. Und vor allem: Literatur endlich feministisch zu machen. www.teresareichl.com

15.04.2023

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Sommerkindt kommentierte am 26. März 2023 um 22:53

Auch in diesem Teil zieht die Autrin richtig vom Leder. Viellmehr reagiert sie sich an so einigen Autoren ab. Sei es Goethe, Schiller oder Mann. Und ja der Perspektivwechsel den man durch die Autorin macht eröffnet einen wirklich einen anderen Blickwinkel.

Nun bin ich aber auf den nächsten Abschnitt gespannt.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
wandagreen kommentierte am 27. März 2023 um 20:18

Welchen? Sollen die Klassiker jetzt keinen Wert mehr haben, weil man Frauen nicht veröffentlicht hat?

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Sommerkindt kommentierte am 27. März 2023 um 22:54

Ich denke einfach das man die Klassiker einfach mehr hinterfragen muss und kritischer sehen sollte. Frauen haben schon veröffentlicht siehe nächsten Abschnitt nur hatten diese eben ganz andere Voraussetzungen teilweise haben sie auch unter fremden Namen publiziert. Schade nur das so viele Werke so in Vergessenheit geraten sind

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Sommerkindt kommentierte am 27. März 2023 um 23:07

Mit Blickwinkel oder Perspektivewechsel meine ich das man von ewig gleichen Denkschema Abstand nimmt. Oder aber diesen überdenkt. Frauen haben auch eine Meinung Talente und Begabungen die sie ausleben müssen dürfen. Ich finde es immer richtig blöd wenn eine Figur keine Entwicklung erlebt. Und richtig doof ist es wenn man als Frau einen Roman liest indem es richtig frauenfeindlich zu geht. Schau dir mal den einen oder anderen deren Klassiker an Frau wird benutzt damit Mann seinen Spaß hat. Konsequenzen hat dann meist nur die Frau zu tragen siehe Faust .

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
wandagreen kommentierte am 28. März 2023 um 19:09

Ich bin ja ganz bei dir: aber das Frauenbild war eben lange Zeit richtig mies. Deshalb kann man aber nicht die ganze klassische Literatur in die Tonne treten. Muss man auch nicht.

 

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Sommerkindt kommentierte am 28. März 2023 um 22:07

Nein so habe ich das auch gar nicht gemeint. Klassische Literatur läßt einen einen Blick in unsere Vergangenheit werfen und ist wichtig ganz richtig. Mir geht es nur darum, das man eben diese alten Werke mit einem sehr wachsamen Auge und wachen Geist ließt und sich darüber klar wird, das bspw. eben diese Werke, die heute in aller Munde und über Generationen hinweg gelesen werden zwar den damaligen Zeitgeist entsprechen ja, aber zumeist von weisen gebildeten Männern geschrieben wurde, die zumeist keine Frauenfreunde waren, eher das Gegenteil.

Wie die Autorin zurecht fordert sollten wirklich auch Autorinen gleichberechtigt aus eben jener Zeit im Unterricht zu Wort kommen dürfen, um ein klares Bild von eben jener Zeit zu bekommen. Und wie die Autorin uns ja in ihrem Werk gezeigt hat gibt es sie, versteckt unter anderen Namen, teilweise vergessen, man muss ihre Werke nur finden und wiederbeleben.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
wandagreen kommentierte am 29. März 2023 um 16:41

Ah, ja, da bin ich dabei!

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flowers.books kommentierte am 08. April 2023 um 16:05

Vor allem Mann :D

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Emswashed kommentierte am 28. März 2023 um 10:20

Wow, was für ein Augenöffner! Der zweite Abschnitt hat mich noch mehr begeistert, als der erste.

Während wir uns jahrelang darüber aufgeregt haben, dass Mädchen mit Puppen spielen und Jungs das ferngelenkte Auto bekamen, haben wir geflissentlich über die Schullektüre hinweggeschaut. Wir haben darauf vertraut, dass Lehrpläne von gebildeten Leuten zusammengestellt werden, und die wissen schon was sie tun.

Genau wie @Wanda schon mokierte, ob Goethe denn nun gar keinen Wert mehr haben soll, ist genau das das Totschlagargument. Natürlich haben die Klassiker ihren Wert nicht verloren, nur bauen sie eine fast unüberwindbarer Mauer zur mindestens zweiten Hälfte der Bevölkerung, wenn ich jetzt nur mal die Frauen nehme. Dann kommen da aber noch alle Bi PoCs hinzu, Mindergelehrte, Behinderte...

Hach, was für eine Wohltat, das alles einmal in so geballter und eindringlicher Form präsentiert zu bekommen.

Reichl verurteilt nicht, sie ruft dazu auf, alles noch einmal zu überdenken, und das sogar mit sehr guten Argumenten. Und es sollte nicht von einigen wenigen überdacht werden, sondern möglichst von vielen diversen Personen.

Meine Highlites hier waren Thomas Mann, Goethe und Schiller, Kant und  EDEKA, haha, jaja. Bei der Namensherleitung von Edeka wurde mir bewusst, wieviel Unrecht verschleiert wird, nur weil die Geschichte nicht vollständig erzählt wird und halt nur eine weitere Lektüre für uns sein soll.

Mir wird Frau Reichl von Zeile zu Zeile sympathischer.

 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Sommerkindt kommentierte am 28. März 2023 um 11:53

Ein Augenöffner ja das war der Abschnitt auch für mich. Da geht einen erstmal auf wie man selbst in den Kanon im Gedanken verankert ist und wie wenig man zu Schulzeiten selbst hinterfragt hat.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
wandagreen kommentierte am 28. März 2023 um 19:11

Vllt muss ich es ja doch selber lesen. Ich finde es nicht verwerflich - weder das noch dass man jetzt noch was ändern müsste - dass man früher so viele Männer verlegt hat, nur sollte sich das Ganze in der Gegenwart anders ausgehen! Kommts nicht darauf an? Aber wie gesagt, ich sehe schon, vllt muss ich doch selber reinschauen.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Sabine_AC kommentierte am 30. März 2023 um 10:13

Ich war ähnlich skeptisch wie wandagreen - und habe mich nach einigem Überlegen genau aus diesem Grund für die Bewerbung zur Leserunde entschieden.

Und ich finde es nun auch tatsächlich interessant - sowohl das Lesen (trotz meiner nach wie vor vorhandenen "Schwierigkeit", mich mit der Jugendsprache der Autorin anzufreunden), als auch hier den Austausch darüber.

Komplett geändert hat sich meine Meinung / Sichtweise durch die Lektüre bislang nicht, auch wenn ich einiges überdenke und hinterfrage, stimme ich der Autorin nicht uneingeschränkt zu.. aber dennoch erweitert sich mein Horizont.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
wandagreen kommentierte am 01. April 2023 um 16:43

Ich freue mich auf deine Rezension.

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Isa567belle kommentierte am 28. März 2023 um 18:12

Ein toller zweiter Abschnitt. Mir waren zwar einige Hintergründe bekannt, wie Auswirkungen der Kolonialzeit oder worunter Menschen mit Behinderung jahrelang litten, trotzdem hat es gepasst diese Hingergründe zu erläutern um es dann in Zusammenhang zu setzen, warum wir so wenig von Bi_PoC oder Menschen mit Behinderung kennen und wie man systematisch versuchte sie zuverdrängen und somit auch vom schreiben abzuhalten. Nachdem ich jetzt weiß, dass der letzte Abschnitt nur noch Empfehlungen beinhaltet, glaube ich, dass mein Sub um einiges wachsen wird 

 

 

 

 

 

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Klene123 kommentierte am 31. März 2023 um 21:56

Ich bin auch gespannt wie stark mein SuB anwachsen wird.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Klene123 kommentierte am 31. März 2023 um 21:55

Den Abschnitt fand ich super spannend auch wenn ich die meisten Hintergründe schon gekannt habe. Ich finde aber es kristallisiert sich klar heraus: umdenken ist wichtig! Man muss ja nicht alles ändern, aber zu manchen Themen sind bestimmt andere Sichtweise wichtig und lernförderlich.

Ich bin neugierig welche Werke vorgeschlagen werden.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 11:13

Diesen zweiten Abschnitt habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. Inhaltlich stimme ich absolut zu. Diese Gedanken sind mit nicht neu und ich habe auch schon einiges dazu gelesen, aber es ist gut zusammengestellt und mit Herzblut dargestellt. (Der fuck-Faktor ist mir allerdings zu hoch, aber gut, ich bin altmodisch.)

Ich glaube allerdings, dass es im jetzigen Jahrhundert doch schon etwas anders aussieht und sich Diversität auch in der Literatur eher widerspiegelt. Ist das nur ein Gefühl? Ich mache mich mal auf die Suche nach Fakten. Bis gleich...

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 11:21

Fakt Nr. 1: Literatur-Nobelpreis. Hier finden wir die Autor*innen, von denen man am ehesten annimmt, dass sie zukünftige Klassiker werden.

Laut Wikipedia bisher 119mal verliehen, davon 17mal an eine Frau. Eine Quote von 14,3 %.

Schaue ich aber ins 21. Jahrhundert: Bei 22 Preisen insgesamt 8 Frauen - eine Quote von 36,4 %. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 11:57

Literaturnobelpreis zum zweiten: Nationalität

Die meisten Preisträger*innen kommen aus Frankreich (15,5), gefolgt von den USA (12,5) und Großbritannien (11,5). Insgesamt ist die Liste eindeutig europazentriert, mit einem zusätzlichen Einschluss der USA.

Von den 119 Preisträger*innen sind 23 nicht aus Europa/USA, das ist eine Quote von 19,3 %.

Im 21. Jahrhundert ist das nicht viel höher. Es fällt aber auf, dass mehrere Preisträger*innen in einem anderen Land geboren sind als sie dann später leben. Migrationshintergrund, Zuwanderungsgeschichte oder wie ich das nun nennen will, hat also einen höheren Anteil als früher.

 

Weiteres: Sexuelle Identität, Religionszugehörigkeit, Klasse (Arbeiter?), Behinderung und Bi_PoC (ist ja nicht identisch mit Nationalität) kann ich aus der Liste nicht entnehmen; da müsste man sich sehr viel Arbeit machen, um diese Daten herauszufinden.

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FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 12:07

Fakten Nr. 2: Deutscher Buchpreis 2022

Der Preis ging an Kim de l`Horizon, der sich als genderfluid sieht und die sexuelle Identität zum Thema im Buch macht.

Von den weiteren 19 Nominierten sind 12 Frauen (63,2 %) und 7 Männer (36,8 %), also sehr viel mehr Frauen als Männer.

Die Jury bestand aus drei Frauen und vier Männern. 2023 wird es umgekehrt sein, also insgesamt ausgeglichen.

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Amaryllis 2 fragte am 04. April 2023 um 10:10

habt ihr das Buch von Kim gelesen, ist es zu empfehlen?

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FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 12:35

Fakt Nr. 3: Was gekauft wird - klar, das mag natürlich etwas anders sein als das, was tatsächlich gelesen wird. Aber es ist doch aufschlussreich. Ich verwende die aktuelle Spiegelbestsellerliste:

Hardcover Belletristik: 11 Bücher von einer Frau, 7 von einem Mann, 1 von zwei Männern und 1 von einem Mann und einer Frau. 

Hardcover Sachbuch: 6 Bücher von einer Frau, 13 von einem Mann, 1 von zwei Männern.

Paperback Belletristik: 16 Bücher von einer Frau, 4 von einem Mann.

Paperback Sachbuch: 9 Bücher von einer Frau, 6 von einem Mann, 1 Buch von zwei Frauen, 2 von zwei Männern, 2 von einem Mann und einer Frau.

Taschenbuch Belletristik: 8 Bücher von einer Frau, 12 von einem Mann.

Taschenbuch Sachbuch: 9 Bücher von einer Frau, 9 Bücher von einem Mann, 1 Buch von zwei Männern, 1 von einem Mann und einer Frau.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
FIRIEL kommentierte am 02. April 2023 um 12:12

Meine Faktenrecherche ergibt, dass Frauen zumindest in anderen Bereichen des Buchmarktes sehr viel besser abschneiden als früher. Bewegung ist also möglich! Das erhoffe ich mir dann natürlich auch für die Unterrichtslektüren und ebenso für die anderen benachteiligten Gruppen.

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wandagreen kommentierte am 02. April 2023 um 16:55

Welche?

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FIRIEL kommentierte am 04. April 2023 um 06:21

Alle oben genannten. Ich habe ja nur nach männlich/weiblich gucken können und mich hier einfach an den Vornamen der Autor*innen orientiert. Ob da jemand trans, inter usw. ist, habe ich daraus nicht ersehen können. Ebenfalls nicht Bi_Poc, Religion, Schicht/Klasse, Behinderung...

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Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 18:47

Danke für den Faktencheck, da hast Du Dir ja alle Mühe gegeben. Gefühlt hätte ich auch gesagt, dass Bewegung in die Sache kommt. Trotzdem ist es wichtig, dass wir uns darüber bewusst werden, Toleranz und ausgelebte Diversität ist schneller wieder unter den Teppich gekehrt, als uns lieb sein kann (siehe WM in Quatar, Schulbildung für Mädchen in Afghanistan und Iran....)

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flowers.books kommentierte am 08. April 2023 um 16:06

Super interessante Recherchen von dir :) Danke dafür

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Amaryllis 2 kommentierte am 03. April 2023 um 15:42

Wieso wir lesen, was wir lesen. Hier fing es an sehr spannend zu werden. Man merkt schon sehr deutlich, daß die Autorin ein Studium der Literatur abgeschlossen hat, an der Wortgewandtheit. Sie veröffentlicht 1-Min-Youtube-Klassiker. Unbedingt anschauen! Ihre Abneigung gegen T.Mann und Vorliebe für E.Lessing wird erklärt. Mehr Betroffene sollten schreiben, also Frauen über Frauen, Randgruppen über Randgruppen. Lehrpläne sollten auch Nischenliteratur integrieren.

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Krani kommentierte am 03. April 2023 um 18:00

Hm, fand ich jetzt nicht so überraschend, dass sämtliche Diskriminierungen, die es in unserer Gesellschaft gibt, sich auch in der Bewertung von Literatur widerspiegeln.

Mir fiel auf, dass der Faust-Stoff viel älter als der Goethe ist. Das hatte ich nicht gewusst, aber darüber hab ich auch noch nie nachgedacht. Dabei ist es durchaus naheliegend, dass Goethe einen Stoff genommen hat, den es bereits gab, und den dramatisiert hat.

Was mich aber noch interessiert hätte, sind die Mythen die um Kunst und Dichtung gepflegt werden. Ein bisschen hat sie ja schon gekratzt an dem Mythos des Großen Goethe und des genialen T. Mann. Mehr davon!

Das Gezeter über den Tod in Venedig hat mir gefallen. Ich hab das Buch in der Schule besprochen und nicht verstanden. Es hat mir auch nicht gefallen, es war so düster. Ich erinnere mich vage, dass der Pauker antike Schönheitsideale erwähnte, aber das war nicht mehr als eine Floskel. Was das gesollt hat, hab ich nicht verstanden. Außer dass Aschenbach einen ziemlichen Knall hat.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Emswashed kommentierte am 03. April 2023 um 19:10

Den Tod in Venedig habe ich viel später mal privat gelesen, und war regelrecht schockiert angesichts dieser offensichtlichen Pädophili (jetzt weiß ich dass es Hebephili heißt). Seitdem kann ich Klassiker eigentlich nur noch in Lesegruppen konsumieren, mit ein paar "Erklärungen" dazu.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Amaryllis 2 kommentierte am 04. April 2023 um 10:21

S.43 ein Klassiker ist ein Werk, das nicht aufhört zu sagen, was es zu sagen hat
was wir in der Schule/Studium lesen müssen
was wir lesen könnten/sollten
Der zweite Abschnitt "wieso wir lesen, was wir lesen", ist in zehn Einzelthemen mit separater Überschrift gegliedert
S.104 Jojo Moyes, habe ich erst neulich gekauft, werde es bald lesen
S.120 Minna von Barnhelm - Lessing (kluge Frau - toxische Männlichkeit)
S.145 Jakob der Lügner - Jurek Becker (Teresa schreibt: kauft es LOS)
Die Autorin gibt sich munter flockig, empfiehlt aber sehr ernste Themen.
Es geht auch um Bücher als Status-Symbole und darum, wer sich Bücher leisten kann bzw. Zeit findet, diese zu schreiben bzw. zu lesen S.92/93.
Th.Mann, Zauberberg/Buddenbrooks

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laurina kommentierte am 06. April 2023 um 17:49

"S.104 Jojo Moyes, habe ich erst neulich gekauft, werde es bald lesen"

Das Buch habe ich damals als es erschien auch gelesen und es hat mir gut gefallen. Klar, war damals auch bewusst, dass es sich um einen reichen weißen Mann handelt, aber für mich ergab sich vielmehr die Aussage, dass auch ein reicher, weißer Mann sehr viel Pech haben kann und man sich mit Geld zwar eine "gute" Versorgung leisten kann, aber keine Gesundheit.

Die Autorin stuft es ja als gefährlich ein, dass damit die These gestützt wird, dass ein behindertes Leben nicht lebenswert sei. Dies habe ich gar nicht so empfunden.

 

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laurina kommentierte am 06. April 2023 um 17:41

Die alten Klassiker können wir nicht mehr verändern, aber sie waren ein Abbild der damaligen Zeit. Wir bestimmen, was die neuen Klassiker sind und diese Aussage fand ich wichtig und richtig. 'Ich habe mich während meiner Schulzeit besonderes schwer mit Gedichten getan und sie so gar nicht gemocht. Was ich gefühlt ein halbes Schuljahr "erleiden" musste, waren die Gedichte von Gottfried Benn und ich war jetzt erstaunt, dass der Sohn meiner Freundin Gottfried Benn im Abi hatte. "Der Saal der kreißenden Frauen" ist mir noch in Erinnerung geblieben und auch das ich damals zu meiner Klassenkameradin - wir waren die einzigen Mädchen im Kurs- sagte, schwanger werden sollte man nicht.Wir haben Texte von ihm auch noch uns  per Schallplatte anhören dürfen.

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Emswashed kommentierte am 08. April 2023 um 08:52

"Der Saal der kreißenden Frauen" ist mir noch in Erinnerung geblieben und auch das ich damals zu meiner Klassenkameradin - wir waren die einzigen Mädchen im Kurs- sagte, schwanger werden sollte man nicht.

Haha! Wenn wir es den Männern überließen, würde das Gedicht wohl "Der Saal der sterbenden Männer" heißen, oder es gäbe kein Gedicht mehr, weil wir schon längst ausgestorben wären. ;-) Aber schon das Wort Kreißsaal finde ich sehr herabwürdigend. Eine Frau kreischt nicht, sie gebirt Leben!!!

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flowers.books kommentierte am 08. April 2023 um 16:11

Die alten Klassiker können wir nicht mehr verändern, aber sie waren ein Abbild der damaligen Zeit. Wir bestimmen, was die neuen Klassiker sind und diese Aussage fand ich wichtig und richtig. 'Ich habe mich während meiner Schulzeit besonderes schwer mit Gedichten getan und sie so gar nicht gemocht.

 

Schön gesagt ja. Auch die neuzeitigen "Klassiker" von Juli Zeh und Co. finde ich sehr nennenswert. Ich bin ein Fan von Juli Zeh und fand es schön, dass die Autorin es aufgegriffen hat.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
flowers.books kommentierte am 08. April 2023 um 16:10

Ich fand die Themen, mit denen die Autorin sich auseinandersetzt und so frei Schnauze schreibt sehr interessant. In vielen Punkten gebe ich ihr auch Recht. So offen wurde vieles sicherlich nicht angesprochen. Die Hintergründe, welcher mir in mancher Hinsicht nicht bewusst waren, erläutert sie verständlich. Guter zweiter Abschnitt.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Coribookprincess kommentierte am 11. April 2023 um 08:31

Ich habe in den Seiten einfach schon super viel gelernt.

Finde das so spannend und auch so schade.

Die Autorin erzählt super spannend von Klassikern - ihren Inhalten oder Problematiken und auch über die Autoren.

Viel Hintergrundwissen, das für mich absolut Neu war.

 

Ein paar mal hatte ich nur sehr das Gefühl, das wir zu sehr springen würden.

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Caro01 kommentierte am 11. April 2023 um 21:27

Die Sprache der Autorin liegt mir nicht sehr, aber der Inhalt und insbesondere die Klassiker fand ich sehr interessant. Mit dem Fehlen der Frauen in der Literatur habe ich mich bisher nie beschäftigt. Auch die Frauenquote bei den Nobelpreisträgern. 

Thema: Lektüre Teil ll; Seite 50 bis 115
Esliest kommentierte am 10. Mai 2023 um 14:09

Auch diesen längeren Abschnitt zu den Hintergründen habe ich sehr gerne gelesen, den Schreibstil finde ich hervorragend. An einer Stelle schreibt die Autorin auch, dass sie die Literaturnerds, die noch zur Schule gehen, dazu aufruft, in ihren Klassen für Umdenken zu sorgen - vor einigen Jahren hätte ich mich definitiv angesprochen gefühlt. Damals aber ist es mir sehr normal, ja gar natürlich vorgekommen, dass wir lesen, was wir lesen - und das, obwohl ich eine mehrfach marginalisierte Person bin. Das war halt Schullektüre - aber das das heutzutage nicht sein sollte, oder zumindest in dem entsprechenden Kontext gelesen werden sollte, zeigt die Autorin hier sehr gut. Jetzt bin ich gespannt auf ihre alternativen Empfehlungen und werde eifrig mitnotieren