Rezension

Das muss ich nicht gelesen haben

Muss ich das gelesen haben? -

Muss ich das gelesen haben?
von Teresa Reichl

Bewertet mit 3 Sternen

 

„Wenn ein literarischer Klassiker ach so zeitlos ist, wieso interessieren sich dann immer weniger Leute für ihn? Wieso finden Jugendliche (sowie Erwachsene) den Zugang dazu nicht mehr?“ (2%)

Mit dieser durchaus wichtigen Fragestellung befasst sich die Autorin Teresa Reichl. Sie hinterfragt den Literaturkanon, der seit Jahren und immer noch in der Schule behandelt wird. Und prangert an, dass diese angestaubten Klassiker wenig diverser Schriftsteller schuld daran sein könnten, dass immer weniger Interesse an Literatur und am Lesen gezeigt wird.

Damit trifft sie einen Punkt. Ihr Ansatz ist absolut richtig und ich glaube, dass tatsächlich ein frischer Wind in Literaturkanon und -didaktik wehen sollte, um aus den Menschen in der heutigen Zeit interessierte und vielleicht sogar passionierte Leser zu machen.

Teresa Reichels Sprache in „Muss ich das gelesen haben“ ist allerdings sehr schwierig. Zumindest für mich; vermutlich findet sie damit unter Jugendlichen den richtigen Ton. So war das Buch für mich enttäuschend und kaum zu Ende zu lesen. Aber ich vermute, dass ich einfach nicht zur Zielgruppe gehöre. Drei Sterne für ein Werk, dass sich mit einem wichtigen Thema befasst und die richtigen Fragen stellt, mich aber leider sprachlich nicht überzeugen konnte.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 04. Mai 2023 um 08:10

Wieso finden Jugendliche (sowie Erwachsene) den Zugang dazu nicht mehr?“

Weil sie sich nicht mehr konzentrieren können auf etwas, was nur mittelbar mit ihnen zu tun hat und nicht eine Sofortbefriedigung verschafft. Weil sie zu abgelenkt sind durch Computerspiele und sowie so verlernt haben, sich etwas zu erarbeiten. Wäre zumindest eine Teilantwort. Und - weil sie durch das Gendern - das Gefühl für die Schönheit einer Sprache zunehmend verlieren.

Klar kann man modernere Sachen in der Schule lesen - ob man aber Literatur von den Diversen unbedingt dazu braucht, die nur mit einem einstelligen Prozentsatz in der Gesellschaft überhaupt vorkommen, ist anzuzweifeln.