Rezension

Spannender Familienepos

Saubere Zeiten -

Saubere Zeiten
von Andreas Wunn

Journalist Jakob Auber kehrt in seine Heimat Trier zurück, als er erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt. Im Elternhaus angekommen entdeckt er mehrere Tonbänder, die sein Vater besprochen hat, sowie die Tagebücher seines Großvaters und viele Fotos. Nun gehen wir gemeinsam mit Jakob auf eine Entdeckungsreise in seine Familiengeschichte, die vor allem von seinem Großvater Theodor Auber geprägt ist, der in den 50ern mit einem Waschmittel reich wurde, aber schnell das Geld wieder verlor. Dabei kommt Jakob aber auch dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur.

Was soll ich sagen? Man muss mir einfach eine gut geschriebene Familiengeschichte geben und schon bin ich begeistert. Der Autor verarbeitet teilweise autobiografische Elemente zu einem Werk, das vor allem die Nachkriegszeit und deren Folge auf folgende Generationen aufgreift. Dabei wirft er unheimlich viele interessante Fragen zu Männlichkeit, Schuld und Vergangenheitsbewältigung auf, die mich sicher noch länger beschäftigen werden.

Besonders herauszuheben ist  der tolle Schreibstil, bei dem Humor an passenden Stellen auch nicht zu knapp kommt und der außerdem unheimlich spannend ist. Gerade auf den letzten 100 Seiten hatte ich wirklich Schwierigkeiten, das Buch aus der Hand zu legen, weil der Autor viele clevere Cliffhanger an Kapitelenden einbaut.

Wer Familiengeschichten mag, wird "Saubere Zeiten" lieben!