Rezension

Bewegende Familiengeschichte

Saubere Zeiten -

Saubere Zeiten
von Andreas Wunn

Eine authentische, packende Familiengeschichte, die ohne zu viel Kitsch daher kommt, trotzdem fesselnd und emotional ist. Zwei gekonnt verbundene Erzählstränge nehmen einen mit auf die Vergangenheitserkundung und -aufarbeitung der Familie Auber. Die wichtige Geschichte eines Familienimperiums, eine Geschichte von Erfolg und einem familiären Erbe, was gleichzeitig gefärbt ist von der Vergangenheit im Nazi-Deutschland. Wie in vielen Familien ist auch bei den Aubers vieles geprägt von Schweigen und Verdrängungen, dem will der Autor, wohl wie seiner eigenen Vergangenheit, entgegenstellen und das Schweigen brechen. Sprachlich unaufgeregt, aber angenehm wird das Leben von Jakob in der Gegenwart in den Vordergrund gerückt, was mir als Fokus gut gefallen hat. 

Fazit: Ein gelungener Roman über ein deutsches Familienimperium, eine gestörte Vater-Sohn-Beziehung, welcher den Bogen bis nach Rio spannt und uns auf eine bewegende Reise mitnimmt. Lesenswert!