Rezension

Deutsche Geschichte verpackt in einen Familienroman

Saubere Zeiten -

Saubere Zeiten
von Andreas Wunn

Bewertet mit 3 Sternen

Nicht ausgesprochene Gefühle besonders zwischen Vätern und ihren Söhnen stehen im Mittelpunkt hier. Eine menschliche Leere und ein sehr distanziertes, sogar zerrüttetes Verhältnis nicht nur innerhalb der jeweiligen Familie macht sich breit – trostlos zu lesen im Gesamtkontext. Thematisiert werden auch die N.S.D.A.P. ihre Enteignungsmethoden, ihre oppressiven Aktivitäten gegenüber Juden und auch Deutschen. Insgesamt kommt diese Vergangenheitsbewältigung im Schreibstil nicht recht dynamisch an. Der Titel ‚Saubere Zeiten‘ könnte bewußt zweideutig gewählt worden sein, denn Auber macht im Roman ja gerade  nicht alles  zu menschlicher, charakterlicher Zufriedenheit sauber, viel Schuld lädt gerade der Großvater auf sich, zu finden in den verschiedenen Zeitdokumenten. Das Cover drückt viel abweisende Distanz zwischen zwei Generationen aus – ausdrucksstark. Insgesamt ein interessanter Blick in die deutsche Vergangenheit!