Rezension

Spannend und unterhaltsam

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst. - Arno Strobel

Die App - Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
von Arno Strobel

Jeder kennt sie, jeder hat sie. Wichtige, sinnvolle  und unnötige…….Apps auf dem Smartphone. Ein Leben ohne Handy ist schon nicht weg zu denken und ein Leben ohne Smartphone ein Desaster im heutigen digital Life. Fast nichts geht mehr ohne eine App. Mein Mittagessen heute bei meiner Weiterbildung habe ich über eine App bestellt und bezahlt. Meine Eltern haben sich neulich eine Waschmaschine gekauft, die man mit einer App steuern kann oder Kaffeevollautomaten  zaubern einem per App einen leckeren Latte Macchiato.  Selbst Sexspielzeug gibt es, welches man mit einer App steuern kann ….lach. Und so regiert das Smartphone deinen Alltag. Willkommen im digitalen Zeitalter, aber auch Willkommen im Zeitalter des gläsernen Menschen. Denn wo Computerprogramme die Kontrolle übernehmen, da sind Hackerangriffe vorprogrammiert und da ist klar, dass es nicht mehr viel gibt, was man vor Behörden, der Regierung oder anderen Einrichtungen geheim halten kann. Der gläserne Mensch ist so real wie nie zuvor.

Der neue Psychothriller von Arno Strobel beschäftigt sich mit genau diesem Thema und das Buch trägt dazu auch den passenden Namen „Die App – sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.“

Die Story:
Hendrik und Linda sind ein glückliches Paar, das kurz vor der Hochzeit steht. Sie leben zusammen in einem Haus mit einem installierten Smart-Home-System. Fast alles ist per App steuerbar und soll so auch das eigene Zuhause sicherer machen. Als Hendrik, er ist Chirurg, nachts zu einem Notfall gerufen wird, bleibt Lisa allein Zuhause. Doch als Hendrik nach Hause zurück kommt, fehlt von Lisa jede Spur. Zeichen eines Einbruchs sind nicht sichtbar und eigentlich ist das dank „Adam“ –so heißt das Smart-Home-System, auch nicht möglich. Was also ist passiert? Die Polizei geht davon aus, dass Lisa Hendrik verlassen hat, obwohl Hendrik diese Möglichkeit vehement ausschließt. Da Hendrik keine Hilfe von der Polizei zu erwarten hat, macht er sich selbst auf die Suche nach nach seiner Verlobten und muss erkennen, dass er keinem Menschen mehr vertrauen kann.

Die Charaktere:
Hendrik und Linda sind ein sehr sympathisches Paar, welches vom Autor völlig authentisch dargestellt wurde. Die Verzweiflung von Hendrik  bei der Suche nach Lisa war auf jeder Seite spürbar.
Bei den beiden Polizisten Sprang und Kantstein war ich ehrlich gesagt sehr unsicher, was ich von ihnen halten sollte. Man konnte lange Zeit einfach nicht unterscheiden, wer hier guter oder böser Bulle war. Auch waren mir ihre Vorgehensweisen manchmal einfach zu abstrus als das sie realitätsnah gewesen wären. Alexandra, die Psychologiestudentin, die plötzlich ins Leben von Hendrik tritt und bei der Suche nach Lisa hilft, fand ich etwas konstruiert. Sie konnte und wusste mir einfach zu viel und konnte mich nicht überzeugen.

 

Meine Meinung:
Nachdem ich vom Buch  „Offline“  schon nicht so recht begeistert war, war ich s ein skeptisch, was mich diesmal von Bestseller Autor Arno Strobel erwartet. Ich gebe zu, das Buch konnte mich weit mehr begeistern, aber auch hier muss ich Kritik anbringen. Der Schluss des Buches hat mir überhaupt nicht gefallen. Man hatte den Eindruck, dass der Autor irgendwie versucht hat, eine Auflösung der ganzen Handlung zu finden und dem Leser zu präsentieren. Das war mir aber  alles viel zu konstruiert und einfach unglaubwürdig. Ich würde gern ausführlicher darauf eingehen, aber dann würde ich spoilern, was ich nicht möchte.

Allerdings muss ich dem Autor zugute halten, dass dieses Buch dennoch sehr spannend geschrieben und flüssig zu lesen war – wie ich es von Arno Strobel  auch gewohnt bin. Von daher bin ich bei der Bewertung etwas zwiegespalten und entscheide mich am Ende, nur einen Stern abzuziehen – denn unterhalten hat mich „Die App“ trotzdem sehr gut.