Rezension

Sehr schön geschriebenes Jugend- Fantasybuch mit toller Story und Protagonisten.

Yadriel und Julian. Cemetery Boys -

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
von Aiden Thomas

Erwartungen:
Friedhof, das Fest der Toten und ein Protagonist der Tote sehen kann? Ja!
Irgendwie habe ich erwartet das Buch spielt in Mexiko. Ist aber auch nicht schlimm:

Cover/Qualität Print:
Hier gefällt mir die deutsche Umsetzung definitiv besser. Die Qualität des Hardcovers ist sehr gut.

Setting:
Ein paar Tage vor dem „Tag der Toten“ will Yadriel endlich beweisen, dass er ein Brujo ist. Alle in seiner Familie können heilen oder Geister beschwören. Doch Yadirels Familie verwehrt ihm das Ritual, bei dem ihm Santa Muerte seine Kräfte verleiht, weil sie unsicher sind. Sie wissen nicht wie sie mit seiner Trans- Identität umgehen sollen und ob bei ihm das Ritual für die männlichen Nachfolger funktionieren würde. Mit der Hilfe seiner Cousine und besten Freundin Maritza schafft er es allein. Doch bei seiner ersten Beschwörung geht etwas schief und der falsche Geist steht vor ihm: Julian, der Bad Boy seiner Highschool, ist weit davon entfernt, bereitwillig ins Reich der Toten überzutreten. Mit Yadriels Hilfe will er herausfinden, wie er gestorben ist. Und je mehr Zeit sie gemeinsam verbringen, desto weniger will auch Yadriel, dass Julian geht.

Charaktere:
Yadriel und Maritza sind die schwarzen Schafe in der Familie. Maritza, weil sie Veganerin ist und nicht mit Tierblut heilen will und Yadriel, weil er es gar nicht kann. Er möchte von seiner Familie als Brujo (und nicht Bruja) eingeführt werden, doch seine Familie ist verunsichert.
Am schönsten ist dem Autor jedoch der Geist Julian gelungen. Selbst Tod strahlt er eine liebenswerte und fast kindliche Lebensfreude aus.

Schreibstil:
An den Schreibstil musste ich mich die ersten Seiten erst gewöhnen. Das Buch hätte mir aus Yadriels Sicht einfach (noch) besser gefallen. Als ich mich daran gewöhnt hatte, konnte ich das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen.

 

Meinung/Fazit:
Die ersten Seiten fiel es mir schwer, richtig in die Story einzutauchen. Das liegt auch daran, dass der Autor plötzlich gefühlt eine ganz andere Geschichte erzählt. Dem ist aber nicht so.
Am Ende verknüpft sich alles zu einem starken Finale, in das die vorherigen Hinweise und Fragen zusammenlaufen, ohne dass ich es habe kommen sehen.
Das Buch war anders als erwartet, aber keinesfalls langweilig, kitschig oder eingenommen von der Verkaufsthematik.
Für ein Highlight hat mir der letzte Funke noch gefehlt, aber ich kann das Buch alles in allem empfehlen.

 

Werde ich den zweiten Band lesen?
Tatsächlich wurde bereits ein zweiter Band angekündigt, obwohl dieser ursprünglich nicht geplant war.
Hier bin ich auf jeden Fall gespannt und werde ihn auch definitiv lesen.
Vorher wird- auch im Dragonfly-Verlag- ein weiteres (älteres) Buch des Autors erscheinen: "Lost in the Neverwoods" zu Deutsch "Peter & Wendy" (?Im?Ernst?) erscheint im Herbst und steht schon länger auf meiner Wunschliste.
Hier ist nur die Frage ob ich auf die Übersetzung warte...