Rezension

Herrlich, bunt, berührend!

Yadriel und Julian. Cemetery Boys -

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
von Aiden Thomas

Bewertet mit 5 Sternen

Yadriel, 16, trans (Junge im Mädchenkörper) und schwul, will seiner Familie, einem uralten Geschlecht von Hexen und Hexern, beweisen, dass er zu ihren männlichen Brujos gehört und Tote in das Leben nach dem Tod geleiten kann, nicht zu den weiblichen Heilerinnen. Heimlich führt er das Initiationsritual durch, aber als er einen Geist beschwört, läuft etwas schief: er gerät in große Gefahr, verliebt sich und deckt eine schreckliche Verschwörung auf.

Hört sich kompliziert an? Ganz ehrlich: ich war nach 5 Seiten problemlos in Yadriels Welt angekommen, Aiden Thomas schreibt so selbstverständlich und locker über Geister, magische Rituale und Außenseiter, dass ich mich einfach zu Hause gefühlt habe. Yadriel mit seiner Unsicherheit und seiner Sehnsucht, dazu zu gehören und Julian, der unangepasste Rebell, der sich so sehr um seine Freunde sorgt, sind authentische, unter die Haut gehende Hauptpersonen.

Wer in diesem Buch der Bösewicht ist, war schon ziemlich am Anfang zu erahnen, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Für mich lag der Fokus sowieso nicht auf dem Rätsel um Julians Tod, sondern auf Yadriels Kampf mit seinem Anderssein und dem Wunsch, akzeptiert zu werden, diesen Konflikt hat Aiden Thomas wirklich hervorragend beschrieben. Ein regenbogenfarbiges, liebevolles, zu Herzen gehendes, Mut machendes Buch, das keine Leseempfehlung sondern einen Lesebefehl für alle verdient!