Rezension

Mordserie nach Bestseller-Trilogie

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Mörder hat einen Plan. Er mordet nach einer Bestseller-Trilogie. Er stellt die Morde detailgetreu nach und sie sind äußerst brutal und erinnern an mittelalterliche Foltermethoden. Ist es ein Fan der hinter dieser Mordserie steckt? Kommissarin Jessica Niemi und ihr Team müssen unter Hochdruck ermitteln, immer ist der Mörder ihnen ein Schritt voraus und Jessica ahnt gar nicht, dass sie selbst in Gefahr schwebt, bis das Team feststellt, dass die Opfer eine gewisse Ähnlichkeit mit Jessica haben.

"Hexenjäger" ist der Auftakt einer neuen skandinavischen Thriller-Reihe.

Mit der üblichen skandinavischen Spannung kann dieser Thriller leider noch nicht mithalten, aber er hat viel Potenzial nach oben.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist aber nicht ganz so fesselnd wie erhofft. Meine Gedanken sind immer etwas abgeschweift.

Der Anfang ist düster und spannend. Leider flacht die Handlung und die Spannung danach ab. Erst ungefähr nach der Hälfte nimmt es dann wieder an Spannung zu. Der Autor hat sich an Cliffhängern an Kapitelenden versucht. Cliffhänger schön und gut, nur leider ist es ihm nicht ganz gelungen. Man hat sofort weitergelesen in der Hoffung auf Nervenkitzel, dass es im nächsten Kapitel richtig spannend wird, aber leider war dann schon alles gelaufen und der Nervenkitzel war wieder weg.

In der Mitte gibt es viele unnötige Lückenfüller bspw. auch die Kapitel mit Jessicas Vergangenheit, die ich anfangs gar nicht einordnen konnte. Ich habe mich gefragt welche Auswirkungen auf den eigentlichen Fall haben. Die Gegenwart und die Vergangenheit hätten in meinen Augen noch besser von einander abgerenzt werden sollen z.B. durch Orts- und Zeitangaben an den Kapitelanfängen.

Die Handlung ist in unterschiedlichen Perspektiven geschrieben, das hat mir ganz gut gefallen. Außerdem bringt es Abwechslung rein, auch wenn sich vieles dadurch wiederholt.

Zum Ende hin wurde es wieder düster und mystisch, aber das große Finale blieb aus. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wenn etwas gefehlt hat. Das Spannenste wurde quasi rausgeschnitten.

Mein Fazit:
Eine tolle Idee mit den mittelalterlichen Foltermethoden nur leider ist das Potenzial verloren gegangen. Da ist auf jeden Fall Luft nach oben. Wem die unnötigen Lückenfüller nichts ausmacht, der kann das Buch lesen.
Ich gebe dem "Hexenjäger" 3,5 von 5 Sternen.