Rezension

Mir war es leider zu viel Hin und Her - das hat alles andere überlagert

Diamond Empire - Forbidden Royals - Julie Johnson

Diamond Empire - Forbidden Royals
von Julie Johnson

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung: Band 3 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

 

Emilia ist nun Königin und das ist alles andere als leicht. Sie weiß nicht, wem sie vertrauen kann, es gibt eine Gruppe von Menschen, die ihren Tod wollen und kein Problem damit haben unschuldige bei Terroranschlägen zu ermorden. Während Emilia also versuchen muss in ihre Rolle hineinzuwachsen, muss sie gleichzeitig ihr Trauma überwinden und den Verlust ihres Vaters, den sie praktisch nicht gekannt hat. Und dann ist da auch noch die Sache mit ihrem Stiefbruder Carter. Wird sie sich für die Liebe entscheiden oder am Ende doch ihren Gegnern zum Opfer fallen?

 

 

Einerseits mag ich diese Reihe wirklich sehr, ich fand die Idee so spannend und die Bücher sind auch spannend und interessant und es passiert auch sehr viel. Aber andererseits hat mich leider eine Sache extrem gestört und das war das Hin und Her mit Emilia und Carter.

 

Ich habe ja schon in meiner Rezension zu Band 2 bemängelt, dass ich Emilia am Ende zu überreagierend empfand. Das setzt sich hier erst mal fort. Ja, sie ist traumatisiert und es ist auch gerade echt viel, aber trotzdem ergeben ihre Handlungen gerade am Anfang für mich nur wenig Sinn. Gerade der radikale Schritt am Ende von Band 2, den sie hier schon direkt am Anfang wieder bedauert aber irgendwie auch nicht und dann wieder doch. Genauso wie die Sache mit Carter allgemein angegangen wurde von Band 1 an, dieses „sie wollen sich, aber es geht nicht“ und das in Unendlichkeitsschleife. Mir ging das so extrem auf die Nerven, weil dieses Thema zu Tode geritten wurde. Und immer dann, wenn das Buch sich gerade in einem anderen Bereich positiv hervorgetan hat, schon wird Carter wieder ausgebuddelt und es geht in die nächste Runde. Dieser Teil der Handlung war einfach viel zu übertrieben.

 

Was mir sehr gut gefiel war, wie Emilia sich immer mehr mit ihrer Rolle abgefunden und angefreundet hat. Sie ist da sehr gewachsen und das fand ich richtig toll. 

 

Die ganz große Wendung habe ich kommen sehen, zum einen die Enthüllung, das Ende-Ende und auch teilweise die Hintergründe, allerdings die nicht komplett. In meinen Augen war das durchaus schlüssig, wenn auch sehr extrem.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch – und die Reihe – einerseits wirklich sehr interessant, aber mir hat das ewige und in meinen Augen zu Tode gerittene Hin und Her Drama von Emilia und Carter leider das Buch und auch die Reihe verdorben. Mir war das zu Teenie und zu sehr auf die Spitze getrieben. Das war so schade! Wäre das etwas dezenter gewesen und nicht so überpräsent, hätte das Buch wirklich super sein können. 

Ein weiterer Punkt, den ich schade fand, war, dass zwar immer wieder gezeigt wird, dass Emilia traumatisiert ist, aber man nie dabei ist, wenn sie meinetwegen zu einem Therapeuten geht oder so, man sieht sie nicht daran arbeiten, dass sie es verarbeitet und das wäre in meinen Augen sehr wichtig gewesen, gerade bei diesem Thema, die Message: Du schaffst das nicht allein und sich Hilfe zu holen ist keine Schande. Aber leider kam in der Richtung gar nichts.

 

Die ganz große Wendung habe ich fast komplett vorhergesehen, aber das hat mich nicht gestört. Ich fand es toll, wie das aufgedröselt wurde. Allerdings ging es mir vom Ende zu schnell zum Epilog. Ich hätte mir da noch ein kleines Kapitelchen gewünscht, in dem die letzten losen Fäden noch verknüpft worden wären, weil man im Epilog dann vor vollendete Tatsachen in einem Bereich gestellt wird, bei dem ein entscheidender Schritt einfach ausgespart wurde, was schade ist.

 

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz, ganz knapp 3 Sterne, weil ich es spannend und interessant fand, aber mich hat das Hin und Her bei der Liebesgeschichte leider schrecklich genervt.