Rezension

Kristen Callihan erschafft Charaktere, die so gebrochen sind, dass sie sich gegenseitig heilen!

Sweet Enemy -

Sweet Enemy
von Kristen Callihan

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Wenn Schlittschuhlaufen Fliegen war, dann war Eishockey ein Tanz. Ich hatte fünf Tanzpartner. Und wenn wir alle zusammenarbeiteten, dann war das verdammte Poesie." 

 

Inhalt:

Feindschaft auf den ersten Blick
Emma erlebt den schlimmsten Tag ihres Lebens. Nicht nur wurde ihre Rolle in der erfolgreichen Serie Dark Castle gestrichen, nein, sie findet auch heraus, dass ihr Freund sie betrügt. 
Am Boden zerstört zieht sich die Schauspielerin für einen Neuanfang auf ein Anwesen in Kalifornien zurück und trifft dort auf Lucian. Er ist verschlossen, abweisend und scheint nichts an ihr zu mögen. Und doch fühlt Emma sich von ihm angezogen, denn sie spürt, dass er ebenso verletzt ist wie sie. Kann sie Lucians Schutzmauern einreißen?

 

Meinung: 

 

Kristen Callihan erschafft Charaktere, die so gebrochen sind, dass sie sich gegenseitig heilen!
Allein das wunderschön gestaltete Cover konnte mich sofort ansprechen. Ich liebe die Farben, die ideal mit der Schrift harmonieren und ein wundervolles Gesamtbild schaffen. 
Zusammen mit dem ersten Teil sehen die beiden Bücher im Regal einfach nur wunderschön aus. Auch wenn sie auf den ersten Blick recht schlicht und zurückhaltend wirken, mag ich solche Cover immer besonders gerne. Und irgendwie passt es auch ganz hervorragend zum Inhalt des Buches. 
Dabei schreibt Kristen Callihan authentisch und ehrlich. Sie gestaltet einzelne Szenen so unglaublich detailreich, wie ich es kaum in anderen Büchern bisher gelesen habe. 
Ich mag ihre Art zu schreiben wirklich unheimlich gerne und habe mich schon damals, als ich das erste Buch der Autorin gelesen habe, sofort in ihren Stil verliebt. Sie schafft es zudem Poesie mit der Leichtigkeit des Alltages darzustellen, was in meinen Augen einfach jedes Mal ganz besonders ist. 
Grundlegend wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt. Es war wirklich unglaublich spannend in Emmas und Lucians Gedankenwelt abzutauchen, auch wenn ich sagen muss, dass ich Lucian irgendwie noch ein Stück weit interessanter fand. 
Dabei war Emma eine charmante, aufmerksame Protagonistin, die sich von ihrer Vergangenheit erst einmal erholen muss. Sie liebt das Schauspielern und hat doch in ihrem Leben nie etwas anderes getan. 
Ich fand es großartig, sie auf ihrer Reise zu begleiten, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass Emma immer mehr zu sich selbst findet und zudem akzeptiert, was passiert war. Dark Castle war eine unglaublich starke Serie und sie wurde dafür gefeiert, aber nun hatte Emma eben auch die Chance etwas ganz Neues zu wagen, was ihr schlussendlich auch gelingt. 
Und dann war da Lucian, der gebrochener nicht sein konnte, aber für den Sport lebte. Er wirkte zurückhaltend, spannend und doch ein wenig einsam. Viel lieber blieb er allein, denn es schien, als würde ihn nie jemand verstehen können, bis Emma in sein Leben trat. 
Ich konnte ihn jedoch so unglaublich gut verstehen. All seine Leidenschaft musste er aufgeben und doch schien es, als hätte er in etwas anderem seine Liebe gefunden. Das Backen sowie Kochen erfüllte ihn mit Leben und es war, als würde er jedes erneut erwachen, wenn er endlich wieder in der Küche stehen konnte. 
Doch auch Lucian macht zwischenzeitlich Fehler und lernt daraus. Auch wenn er anfänglich alles und jeden auf Abstand hält, schafft er es doch nicht so ganz, Emma zu vergessen. Doch genau diese Momente waren so wunderschön, weil es ihr augenschlich nicht anders ging. 
Die Handlung war wunderschön erzählt und die Anziehung der beiden war ab dem ersten Augenblick spürbar. Trotzdem kommen sich die beiden erst recht spät näher, was ich mir vielleicht etwas früher gewünscht hätte. 
Auch wenn ich in diesem Punkt sagen muss, dass es recht typisch für die Autorin ist, wurde die Spannung wirklich bis zur letzten Sekunde gehalten. 
Ich fand es großartig, wie Emma und Lucian auf dem Eis stehen, zusammen durch die Straßen laufen, sich näher kommen und ganz viel Backen, Kochen und einander lieben lernen. Sie sind zwar keine leichten Protagonisten, doch ich habe sie mit jeder Seite die verging, so unglaublich in mein Herz geschlossen, dass ich sie einfach nicht mehr gehenlassen möchte. 
Das Setting von Rosemont war zudem detailreich und wunderschön beschrieben, sodass ich selbst am liebsten für ein paar Tage dorthin verschwunden wäre. Und auch die Nebencharaktere auf dem Anwesen, wie Lucians Großmutter, oder Sal haben die Handlung insgesamt wirklich ganz besonders gemacht. 
In meinen Augen ein starkes Buch, dass von Heilung berichtet und die ganz große Liebe erzählt! 
Schon jetzt freue ich mich wirklich sehr darauf, noch weitere Werke der Autorin zu lesen, denn ich liebe ihren Stil unheimlich gerne. Und schon ganz bald geht es zum Glück auch mit dem abschließenden Band der "VIP Reihe" weiter.