Rezension

Krass, krasser, Kepler

Spinnennetz -

Spinnennetz
von Lars Kepler

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? In der Reha erreicht Saga Bauer eine Postkarte, die 9 weiße Kugeln ankündigt, an deren Ende der Tod von Joona Linna steht und nur sie, Saga, kann dies verhindern. Ein Anagramm von Jurek Walter signiert diese Karte, doch steckt wirklich Jurek dahinter? Joona ist von dessen Tod überzeugt - doch dann tauchen die ersten Opfer auf, alle getötet von einer weißen Kugel.

Meine Meinung:

Mit „Spinnennetz“ setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler seine Erfolgsthrillerserie um Joona Linna endlich im 9. Teil fort! Und wie wir das von den Autoren kennen, gönnen sie uns LeserInnen keine Verschnaufpause. Es ist rasant und unvorhersehbar. Der Schreibstil ist absolut plastisch, es ist wieder blutig, grausam, die Autoren geizen nicht mit Details, sondern bieten uns hier definitiv eine gute Grundlage für Alpträume, kurz: Ich liebe alles an dem Buch!

Besonders gut gefällt mir, dass Saga und Joona wieder gemeinsam ermitteln. Das hatte mir zuletzt fast ein bisschen gefehlt und ich finde beide Charaktere genial! Saga, die hier immer noch mit der Vergangenheitsbewältigung zu kämpfen hat und sich selbst bestraft und Joona, der versucht, Valeria wieder näherzukommen und gegen seine Opiumsucht anzukämpfen. Gerade diese auch persönlichen Details machen hier die Protagonisten mit aus.

Doch zum Fall selbst: In bekannter Manier geht es direkt los. Schon auf den ersten Seiten entwickelt sich das Buch zu einem absoluten Pageturner! Die Person hinter der Postkarte verschickt Rätsel, die zu den Opfern führen und mit jedem neuen Rätsel wird es noch rasanter, die Ermittler rücken scheinbar immer näher an den Täter heran. Mit jedem neuen Opfer hofft man auf ein gutes Ende. Aber Achtung: Die aufgefundenen Opfer selbst sind nichts für schwache Nerven – besonders auch die Darstellung der ich nenne es mal Jagdszenen auf die Opfer und die Beschreibung der Ermordeten. Wie kommen die Autoren nur auf diese Ideen? Die Szenerien sind so krank wie genial! Der Ausflug ins Yoga Retreat war etwas seltsam, dennoch hat mir auch diese Szene gefallen, weil es zu den Autoren auch irgendwie passt. Und auch die Wendungen, die uns geboten wurden: Die Ermittler waren voll dabei, als es im 2. Drittel plötzlich neue Hinweise gab, die alles geändert haben. Nichts war wirklich vorhersehbar. Das Highlight war für mich dann definitiv der finale unterirdische Showdown, bei dem man sich fast in einen Exit-Room versetzt gefühlt hat. Die atmosphärische Stimmung hatte mich da noch stärker gepackt und ich konnte den Blick nicht von den Seiten lösen, bis der Fall gelöst war! Ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen und bin gespannt, gegen welche Todfeinde Saga und Joona dann zu kämpfen haben!

Fazit:

Die Autoren hinter Lars Kepler gehören definitiv zu meinen Lieblingsautoren. In ihrem 9. Thriller um Joona Linna geht es mit „Spinnennetz“ wieder direkt zur Sache! Eine grausame Szene folgt auf die andere. Es ist rasant und turbulent. Unvorhersehbar und voller Wendungen. Nebenbei erfahren wir wieder ein bisschen Persönliches von Saga und Joona, aber ansonsten kommen wir von einem grausamen Alptraum in den nächsten. Erleben Verfolgungsjagden, fiebern mit den Opfern mit, versuchen an der Seite der Ermittler, mit dem Täter Schritt zu halten – und sind immer sooooo kurz davor! Dieses Buch ist wieder ein absolut geniales Werk aus der Feder von Lars Kepler, das von Anfang an ein Pageturner ist, den man nicht aus der Hand legen möchte. Viele unterschiedliche Fälle und Szenerien, die teils zueinander gehören, teils dann doch nichts mit dem Fall zu tun haben, aber eines haben alle gemeinsam: Das Zeug, dir Alpträume zu bereiten!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, dieses Buch ist definitiv eines der Highlights, wenn nicht sogar das Thriller-Jahreshighlight für mich!