Rezension

Gameshow ist nicht neu, es ist eigen, so wie Hauptdarstellerin Cass

Gameshow – Der Preis der Gier -

Gameshow – Der Preis der Gier
von Franzi Kopka

Bewertet mit 3 Sternen

Das Rad neu zu erfinden ist schwer und Vergleiche nicht immer die richtige Wahl etwas zu beschreiben, beides trifft auf das Buch aber schon sehr zu.

Zum ersten Punkt:

„Gameshow – Der Preis der Gier“ kann natürlich nicht mehr viel neu erfinden, denn in jedem Genre hat es schon alles gegeben. Aber gerade im Bereich Fantasy und mit der Idee einer Show und dem Kampf ums Überleben, hat sich die Autorin natürlich eine Story überlegt wo bei jedem sofort „Die Tribute von Panem“ (Die Hungerspiele) aufblinkt.

Auch die Aufteilung in verschiedenen Zonen, in denen man leben kann, von ganz oben den Purpur bis unten zu den Bronzen und dann die Verlierer in der roten Zone. So erfahren wir bereits aus dem Klappentext das wir uns in der Zukunft befinden und das spielen um Coins, mit dem alles im Leben bezahlt wird fester Bestand ist.

Wer alles verliert, verliert eventuell auch sein Leben. Also so erstmal nicht viel neues und Innovatives.

Dann der Vergleich mit:

Die Tribute von Panem
Maze Runner
Ähnliche Dystrophien

Leider zieht man während des Buches schon schnell unbewusst einen Vergleich. Ganz zu Anfang fällt Cass aus ihrem tollen Leben heraus, welches sie nur noch hat, weil sie vom Erbe ihrer Mutter lebt. Ihr Vater verspielt jedoch mit seiner Sucht alles und sie muss nun in der roten Zone ums überleben kämpfen. Sofort denkt man bei den tödlichen Spielen an Die Tribute von Panem. Gerade bei der sehr weit entwickelten Technik die da vorhanden ist. Ein Pager wird im Buch als Steinzeitlich bezeichnet.

Maze Runner kam mir in den Sinn, als ich lass, dass der Gamemaster sie als erstes in ein tödliches Labyrinth schickte, welches manche Gemeinsamkeiten mit dem Kollegenbuch hat.

Nun wirkt beides wie eine Kritik, aber soll so gar keine Sein. Es sollte die lesende Person nur nicht neues erwarten, sondern hat das Gefühl immer mal wieder in die anderen Geschichten gestoßen zu werden. Schlecht muss es nicht zwingend sein.

Zum Kritikpunkt komme ich dann eher jetzt. Und dies ist Cass als Hauptperson, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Leider ist sie eine typische 17-Jährige mit dem Charakter und der Unreife einer 12-Jährigen mit dem Glauben sie wäre schon in den 20ern. Das mag sich jetzt hart anhören, ist aber leider durch das ganze Buch zu spüren gewesen.

Aber erstmal was mehr zu Cass: Wie bereits erwähnt ist sie 17, kommt aus gutem Elternhaus und hat trotz dem Verlust ihrer Mutter nie hungern oder darüber hinaus leiden müssen. Mit ihren beiden besten Freundinnen wurde regelmäßig gefeiert und der ein oder andre Wein getrunken. Auf Spiele wettete sie nur den kleinsten Einsatz, der vom Staat vorgegeben wurde und selbst machte sie in belanglosen Wettkämpfen wie Schwimmen und Golf mit.

Ihre beste Freundin Eliza ist auf dem Weg zu den Neutralen und Cass hofft bald dieser folgen zu können. Doch mit seiner Spiel- und Alkoholsucht hat er es ihr versaut.

Das kleine verwöhnte Mädchen lässt sie dann leider im ganzen Buch raushängen. Sie ist arrogant und überheblich, beleidigt, zickt und in ihrem Kopf muss sie sich oftmals zurückhalten nicht zu sagen was sie denkt, obwohl sie dabei immer noch überheblich ist und der Meinung sie wäre im Recht. Es ist so anstrengend, dass findet keine Worte. Es ist wie, wenn man dich gerade vorm Auto, welches dich beinahe überfahren hat rettet und du sagst: „Höre auf mir auf die Möpse zu schauen“ (die ausm Top gerutscht sind). Anstatt zu sagen: „Danke, du hast mir gerade den Arsch gerettet.“

So ist sie ständig im (Un)-Recht und meint alles besser zu wissen. Hinzu kommt das man ihr ständig den Arsch retten muss und sie kein Danke kennt. Jax gegenüber ist sie extremst. Auch deren Fanclub kann sie sofort nicht leiden, obwohl sie natürlich überhaupt nichts von ihm will, auf den Tod nicht ausstehen kann… Ist klar Mädchen.

So sagt sie in Gedanken zu seinem Fanclub aus 12-14-Jährigen Mädchen das sie nervige kleine Teenager wären. Sie selbst ist auch erst 17 und somit noch ein Teenager und sie rennt Jax auch schwanzwedelnd oder besser Eierstockwedelnd hinterher und legt sich mit seiner besten Freundin wegen ihrem Hormonstau an.

Cass ist mir im ganzen Buch über so unsympathisch gewesen und mal wieder ein typisches Mädchen, welches nicht weiß wie man sich erwachsen benimmt und wie ne rollige Hündin ist und im Sozialverhalten wie eine 12-Jährige.

Was bleibt nach der mir persönlich unsympathischen Cass, einer sehr vergleichbaren Story noch übrig? Ganz klar tolle Nebencharaktere die ich sehr mochte und die dann noch anderen Punkte in der Geschichte, die ich aus Spoilergründen jetzt nicht erwähne, die der Story dann doch noch Aufschwung gegeben hat.

Das Buch, hat das Rad nicht neu erfunden und die Vergleiche sind berechtigt. So muss sich Gameshow auf jeden Fall beweisen und neben seinem Hingucker die lesende Person für sich selbst überzeugen können.