Rezension

Ein wirklich guter Thriller, aber leider überladen

Die Verstummten - Stephanie Fey

Die Verstummten
von Stephanie Fey

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Carina Kyreleis arbeitet als Rechtsmedizinerin in München. Zu ihrem Vater Matte, der bei der Kriminalpolizei tätig ist, hat sie ein gespaltenes Verhältnis. Durch einen mysteriösen Doppelmord im Stadtgebiet Menterschwaige wird dieses zusätzlich belastet, denn Carina gerät in die Ermittlungen hinein – und das heißt ihr Vater anfangs gar nicht gut.

„Die Verstummten“ ist nach „Die Gesichtslosen“ der zweite Thriller von Stephanie Fey, in dem die Gerichtsmedizin und Carina Kyreleis die Hauptrolle spielen. Den ersten Band habe ich nicht gelesen – ein Umstand, den ich bei „Die Verstummten“ nachteilig fand. Deshalb empfehle vor „Die Verstummten“ die Lektüre von „Die Gesichtslosen“.

Die Autorin hat einen schnörkellosen Schreibstil und hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht. Stephanie Fey gewährt dabei sehr interessante Einblicke in die vielfältige Arbeit der Gerichtsmedizin, die so viel mehr beinhaltet, als ausschließlich Tote zu obduzieren. Und doch kann ich nicht restlos begeistert sein von diesem Buch, denn der Plot ist für meinen Geschmack schlicht und einfach überladen. Die Geschichte besteht aus zu vielen Handlungssträngen und Geschichten, die teilweise von der Aufklärung des Doppelmordes ablenken und diese Tat in den Hintergrund rücken. Letztlich bringt Stephanie Fey die Haupt- und Nebenhandlungen zusammen, dennoch wäre weniger hier mehr gewesen. Mein Fazit: „Die Verstummten“ ist ein wirklich guter Thriller, aber leider überladen.