Rezension

2. Band der Elster-Reihe

Die Verstummten - Stephanie Fey

Die Verstummten
von Stephanie Fey

Bewertet mit 4 Sternen

10 Monate sind seit den dramatischen Ereignissen um Carina Kyreleis vergangen (Band 1: Die Gesichtslosen). Trotz der langen Zeit hat ihr Vater noch immer mit den Nachwirkungen zu kämpfen, doch er wäre nicht Matthias Kyreleis, wenn er so leicht aufgeben würde. Doch so leicht, wie Matthias denkt, lässt ihn seine Tochter nicht vom Haken, denn nun weiß sie, was mit ihr nicht stimmt, sie weiß, dass Silvia, die Frau ihres Vaters und Mutter ihrer Schwester, nicht ihre Mutter ist, doch wer ist es? Immer wieder versucht sie, das Thema um ihre leibliche Mutter anzuschneiden, doch bis dato weicht ihr Vater ihr immer wieder aus und die Erkenntnis, dass es anscheinend alle in ihrem Umfeld wussten, trifft sie zudem tief. Bei einer gemeinsamen Autofahrt jedoch will sie endlich Antworten auf ihre Fragen, doch bevor es soweit kommt, kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen. In letzter Sekunde kann Matthias das Lenkrad umreißen, sodass es nicht zu einem Unfall mit ihrem Auto kommt, doch nur wenige Meter weiter verunglückt der Geisterfahrer. Durch das schnelle Eingreifen von Carina und Matthias, überlebt der junge Mann schwerverletzt.

 

Im Krankenhaus kommt heraus, dass es sich bei dem Geisterfahrer um den 17-jährigen Enrico Loos handelt. Als Carina und Matthias die Eltern verständigen wollen, finden sie in deren Haus nur die Leichen von Olivia und Jakob Loos vor - in ihrer Hochzeitskleidung. Gleich auf den ersten Blick ist klar, dass die beiden ermordet wurden, doch warum? War es Enrico, der daraufhin die Flucht ergriff und als Geisterfahrer endete? Auch Jakobs Bruder, der gleich im Haus nebenan wohnt, weiß nicht, was passiert sein könnte, zumal er gerade mit seiner eigenen Familie zu tun hat, da er erst vor wenigen Tagen Vater eines Sohnes geworden ist. Somit sind Carina und Matthias nach ahnungslos, was passiert sein könnte. Das Blatt scheint sich zu wenden, als Carina erfährt, dass Familie Loos noch ein weiteres Kind hatte - Tochter Flora, die seit diesen Ereignissen nicht mehr aufzufinden ist.

 

Während Carina es wieder nicht lassen kann und selbstständig ermittelt, steht Matthias nach wie vor vor einem Rätsel, das er nicht wird lösen können, bevor Enrico nicht wieder bei Bewusstsein ist. Derweil jedoch kann ihm Carina immer mehr Details aus dem Leben ihrer Mutter entlocken - auch dass diese starb, als sie 12 Jahre alt war. Doch was hat es mit der ominösen Geburtstagskarte auf sich, die ihre Mutter ihr zur ihrem 12. Geburtstag schickte und die ihr Vater zurückbehalten hat? Carina übergibt die Karte einem Sprachexperten und tatsächlich beinhaltet diese einen Code, dessen Entschlüsselung ihre ganze Welt auf den Kopf stellt ...

 

 

Eine gelungene Fortsetzung! Den Plot fand ich wieder sehr ansprechend ausgearbeitet, nach wie vor bin ich von der Vater-Tochter-Beziehung fasziniert und dann die Geheimnisse, die Carinas Herkunft umgeben ... einfach toll umgesetzt. Genial fand ich die Plotaufteilung, in denen der Leser das Geschehen um Carina und Matthias verfolgen kann, jedoch auch, im zweiten Handlungsstrang des Buches, das Geschehen um Carinas Mutter. Die Charaktere wurden wieder sehr facettenreich und tiefgründig erarbeitet und nach wie vor faszinieren mich vor allem Carina und ihr Vater und ihr Verhältnis miteinander bzw. wie sie miteinander umgehen. Den Schreibstil empfand ich wieder als angenehm zu lesen, jedoch fehlte mir auch hier etwas die Aktion. Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen gelungen 2. Band handelt und ich mich bereits jetzt auf weitere Bücher um Carina und Matthias freue.