Rezension

Ein weiteres großartiges Jahreshighlight!

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue -

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
von V. E. Schwab

Bewertet mit 5 Sternen

“Und ganz gleich, wie verzweifelt du bist, bete niemals zu den Göttern, die bei Einbruch der Nacht antworten.”

Titel: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
Autor: V. E. Schwab
Verlag: Fischer Tor
Preis: 18,00€
Seiten: 592

Inhalt:

Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.

Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.

*Meine Meinung:

""Nichts ist nur gut oder schlecht." sagte sie. "Dafür ist das Leben viel zu kompliziert.""

Obwohl mir das Englische Cover viel besser gefällt finde ich doch dass auch das Deutsche sehr gut zum Inhalt passt. Es spiegelt sehr gut den Inhalt der Geschichte mit dem magischen Elementen, den mystischen Geheimnissen und vor allem den Anfang der Geschichte. Denn so richtig spannend wurde, das Buch erst als Addie in den Wald lief und es Nacht wurde.

Addie ist jemand der sich nicht den Regeln ihrer Familie unterordnen will und somit geht sie einen Deal mit einem Gott der Nacht ein. Sie lebt und liebt durch die Jahrhundert und wird immer wieder vergessen. Es tat mir unglaublich leid für sie, dass sie nirgendwo richtig leben konnte und meistens auch ziemlich einsam war. Mich hat zu Beginn auch die Frage beschäftigt, wie sie irgendwo leben konnte, wenn sich niemand an sie erinnert, jeder Vermieter würde sie sofort vergessen, so dass selbst in einer Wohnung zu leben für sie unmöglich ist. Dies hat sich auch im Laufe der Geschichte als etwas herausgestellt, was ziemlich schwer für Addie war und doch hat sie durch die Jahrhunderte hinweg gelernt zu überleben und Möglichkeiten zu finden, wie sie

Als sie Henry kennenlernt verändert sich alles, denn dieser erinnert sich an sie und seine erste Erinnerung von ihr ist nicht unbedingt die Beste, aber alleine die Tatsache, dass er sie nicht vergisst ist für Addie von unschätzbarem Wert. Ich persönliche fand ihn sehr interessant und habe mich sehr für Addie gefreut das sie endlich jemanden in ihrem Leben hat bei dem jede Begegnung nicht die erste ist. Doch trotzdem war ich mir unsicher, was es wirklich mit ihm auf sich hat. Wieso ist der einzige der sich an Addie erinnert? Und warum reagieren so viele Menschen komisch auf ihn? Viele Fragen umgaben Henry, so dass ich mich lange fragte, was es eigentlich mit ihm auf sich hat. Aber auch auf all diese Fragen hat man schnell Antworten bekommen. Nur waren diese nicht unbedingt so positiv und haben nur für noch mehr Probleme gesorgt. Dies gab der Geschichte definitiv sehr viel Spannung, da man einfach gehofft hat, dass es ein Happy End geben wird.

Über die Jahrhunderte hinweg entwickelt sich aber auch eine Art Feind-Freundschaft mit dem Gott der Nacht, was wie ich fand sehr spannend zu verfolgen war. Er nimmt die Gestalt eines Mannes an von dem Addie früher immer nur geträumt hat, was für sie die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Jedes Jahr treffen sie sich am selben Abend wieder an dem Addie vor all den Jahren, die Abmachung mit ihm getroffen hat. Jedes Jahr versucht er Addie dazu zu bekommen, dass sie aufgibt und er ihre Seele bekommt. Dabei kommen sie sich auf gewisse Weise näher, doch sie kann nie sicher sein, ob er es ernst meint oder es nur ein Trick ist um ihre Seele zu bekommen. So gibt es im Laufe der Jahrhunderte Abende in denen sie sich wirklich gut verstehen und dann noch diese in denen sie sich streiten und für Jahre nicht sehen. Was den Gott der Nacht betrifft muss ich sagen, dass ich lange keine Ahnung hatte, was sein eigentliches Ziel ist. Am Anfang schien es ihm wirklich nur darum zu gehen Addie's Seele zu bekommen, doch dann entwickelten sich Gefühle nur leider kann ich nicht sagen, ob diese wirklich echt waren oder nur Mittel zum Zweck. V. E. Schwab hat es hier wirklich geschafft mich mit vielen Fragezeichen zurückzulassen.

Alles in allem muss ich sagen, hat mich die Geschichte in gewisser Weise an Goethe's "Faust" erinnert. Mit der Abmachung, dem Versprechen der Seele und einiger anderer Elemente. Doch auch wenn es einige Dinge gab, die mich an "Faust" erinnerten, war Addie's Geschichte für mich doch etwas ganz besonderes. Es war die Geschichte einer Frau, die sich nicht unterordnen sondern Leben wollte und dafür alles gab. Sie lebte durch die Jahrhunderte in dem Wissen, dass sie vergessen werden würde und doch gab es einen Jungen, der dafür gesorgt hat das jeder sich an sie erinnern wird. Wie es dazu kam, müsst ihr aber selbst nachlesen.

Ich kann nur sagen, dass ich unglaublich begeistert gewesen bin, wie V. E. Schwab diese Geschichte erzählt hat und auch wenn es mein erstes Buch der Autorin war wird es mit Sicherheit nicht mein letztes sein, denn es war ein absolutes Jahreshighlight.