Rezension

Anders als erwartet und schwierig einzuschätzen...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue -

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
von V. E. Schwab

Bewertet mit 3 Sternen

"In der Kunst geht es um Ideen. 
Und Ideen sind hartnäckiger als Erinnerungen. Sie sind wie Unkraut, das immer den Weg ans Licht findet"

Wenn es einen Moment aus dem ganzen Roman gibt, der mir langfristig in Erinnerung geblieben ist, dann war es wohl dieser hier. Außerdem beschreibt er die Atmosphäre einfach unglaublich gut und fängt die grundlegenden Gefühle ein. 

"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" von V. E. Schwab war mein erstes Buch der Autorin. Ich glaube ich habe leider etwas zu viel von dem Fantasyroman erwartet, da ich so viel Gutes von der Autorin gehört habe. Von allen Seiten wurden mir ihre Werke als absolute Jahreshighlights praktisch entgegen geworfen und auch dieses Exemplar hier, wurde ziemlich gelobt. Daher bin ich wohl unterbewusst mit ziemlich hohen Erwartungen ans Lesen herangegangen. 

Aber erstmal zum Cover: Es wird wohl nicht in die Liste meiner liebsten Cover kommen und doch passt es zu dem Inhalt des Buches. Irgendwie hat es ja doch etwas Mysteriöses an sich! 

Inhaltlich konnte es mich leider nicht so vom Hocker hauen, wie einige andere. Was natürlich ganz selbstverständlich ist, da Geschmäcker nun einmal verschieden sind. 
Ich habe wirklich einige zeit gebracht um mich bei dem Schreibstil zurechtzufinden. Die Perspektive unterscheidet sich wirklich grundlegend von anderen Romanen. Allerdings hat mich das eher neugierig werden lassen. In diesem Roman folgen ziemlich viele Zeitsprünge und Perspektivenwechsel hintereinander und das hat mir wirklich gut gefallen Ich brauchte zwar immer einen Moment, um mich zu orientieren allerdings war es durchaus abwechslungsreich. 
Die Handlung hat mich wirklich nachdenklich gestimmt und hat mich einiges Hinterfragen lassen. 
Besonders den ganzen Aspekt rund um die Kunst und die Vergänglichkeit sowie die Ausdrucksweise und die Art wie Addie durch die Kunst in gewisser Weise doch immer in Erinnerung geblieben ist hat mir unglaublich gut gefallen. 
Allerdings hatte ich auch abseits vom Schreibstil einige Probleme mit dem Buch. Ich bin nie wirklich in einen richtigen Lesefluss gekommen und hatte zu keinem Zeitpunkt wirklich das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen. Teilweise habe ich mich gefragt, worauf die Handlung überhaupt hinauswill und die Charaktere waren oft nicht greifbar. Ich habe mit Addie gelitten und ihre Entscheidungen nachvollziehen können aber Henry ist mir bis zum Schluss immer Entglitten und das obwohl wir einige Szenen aus seiner Sicht erhalten haben. Lucs Rolle hätte meiner Meinung nach etwas mehr Raum bekommen müssen, denn so war er irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. 

Alles in allem hat mich der Fantasyroman wirklich zum Nachdenken angeregt aber konnte mich letztendlich nicht wirklich anhand der Charaktere, Schreibstils oder Handlung grundlegend überzeugen. Nichtsdestotrotz würde ich in naher Zukunft gerne ein weiteres Buch der Autorin lesen und ihr und mir somit eine erneute Chance geben.