Rezension

Déjà-vu

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue -

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
von V. E. Schwab

Bewertet mit 3 Sternen

Adeline LaRue wird Anfang des 18. Jahrhunderts geboren und ihr ist von Anfang an klar, dass sie nicht ihrem vorbestimmten Lebensweg folgen möchte. In ihrem kleinen Dorf heiraten die Frauen, kriegen Kinder und sterben. Sie will selbst bestimmen, wie sie lebt und schließt daher in einer dunklen Nacht einen Pakt mit einem noch dunkleren Gott. Doch sie hat die Semantik nicht beachtet - zwar wird sie unsterblich, jedoch erkennt sie niemand und sobald sie aus dem Blickfeld anderer gerät, wird sie vergessen. So wandert sie durch die Jahrhunderte, immer ohne ein Ziel, ohne Heimat, ohne Geld. Spätestens zu dem Jahrestag der Paktschließung erscheint Luc, der dunkle Gott, und fragt sie, ob sie ihm ihre Seele überlässt. Obwohl müde, verweigert sie sich aus purem Trotz. Und dann, im Jahre 2014, begegnet sie jemandem, der sich erinnert ...

Ich mag V. E. Schwab, aber auch nicht alles von ihr. Ihre Monsters und Vicious waren genial, bei ihren Farben der Magie habe ich mich zu Tode gelangweilt und abgebrochen. Es ist ein hin und her. Sie hat einen Schreibstil zum Niederknien, ist aber anscheinend auch selbst völlig verliebt in ihn. Wie eine andere Rezensentin schrieb: In diesem Buch sitzt jeder Satz, jedes Wort. Richtig. Aber was nützt jeder perfekte Satz, jedes perfekte Wort, wenn es einfach in keine Richtung führt? Wenn Hunderte von Seiten dasselbe in einer wunderschönen, poetischen Sprache erzählen, aber trotzdem keine Geschichte erzählen, die über das, was in meiner Zusammenfassung steht, hinausgeht. Zumindest ich kann nur so und so viele wunderschöne, poetische Worte, Sätze, Szenen lesen, bis es mich langweilt, bis ich anfange, nach etwas zu suchen, das nicht da ist. Bis ich hoffe, dass der Antagonist wieder auftaucht, weil er wenigstens ein bisschen Wellengang in den still und wunderschön daliegenden See bringt. Man müsste von der Art und Weise des Geschriebenen in Jubel ausbrechen und fünf Punkte geben, aber die Art und Weise des Geschehens bannt und fesselt mich nicht, sondern kratzt beinahe am einen Punkt entlang. Ich entscheide mich für die Mitte mit drei Punkten und empfehle dieses Buch allen, für die der Weg das Ziel ist, nicht das Ergebnis. 

Kommentare

lex kommentierte am 02. Juni 2021 um 20:25

"Bis ich hoffe, dass der Antagonist wieder auftaucht, weil er wenigstens ein bisschen Wellengang in den still und wunderschön daliegenden See bringt."

Tolle Rezension! Hörprobe bei Audible hat mich bereits ermüdet. :-)

E-möbe kommentierte am 04. Juni 2021 um 10:34

Dabei mag ich einige Bücher der Autorin. Aber bei ihr ist es wirklich immer ein Glücksspiel. Mega schreiben kann sie ja, nur die Umsetzung ist nicht immer nach meinem Geschmack.