Rezension

Ein spannender neuer Fall für Adelina

Verschwörung im Zeughaus - Petra Schier

Verschwörung im Zeughaus
von Petra Schier

Bewertet mit 4 Sternen

Im Morgengrauen steht Adelinas Bruder, der Hauptmann der Kölner Stadtsoldaten schwer verletzt vor ihrer Haustüre und bittet um Einlass. Der Bewusstlose wird ins Haus geschafft und Adelina versorgt seine Wunden. Als im Verlaufe des Tages bekannt wird, dass im Zeughaus Tilmanns Freund Clais von Dalen tot aufgefunden wurde und Tilmann des Mordes verdächtigt wird, weil man seinen Dolch neben der Leiche gefunden hat, steht Adelina vor der Frage: Soll sie ihrem Bruder helfen und damit riskieren, dass ihre Familie in Gefahr gerät oder liefert sie ihn besser den Schöffen aus. Sie glaubt nicht wirklich an die Schuld ihres Bruders und beginnt mit ihrer Gesellin Mira zu ermitteln. Dabei tauchen Verstrickungen bis in die höchsten Kreise auf.

Mit „Verschwörung im Zeughaus“ hat Petra Schier den fünften Band der erfolgreichen Serie um die Apothekerin Adelina vorgelegt. Der Roman schließt an „Frevel im Beinhaus“ an, ist aber auch als einzelnes Buch lesbar, da alle Figuren sorgfältig eingeführt werden. Die Verstrickungen, die zum Mord an Clais van Dalen geführt haben, sind sehr spannend und nachvollziehbar dargestellt. Es tauchen noch weitere interessante Figuren auf, die in die Verschwörung verstrickt sind.

Wie es für die Adelina Romane typisch ist, findet ein großer Teil der Handlung innerhalb ihres Haushalts in ihrer Familie statt. Allerdings sind die häuslichen Alltagssituationen diesmal nicht so prägend, wie in anderen Bänden. Dafür steht eine sich entwickelnde Liebesbeziehung neben den Mordermittlungen eher im Mittelpunkt. Die beiden Personen zanken sich unentwegt, was mir persönlich mit der Zeit etwas zuviel war. Die Frauenfiguren der Adelina Romane sind ungewöhnlich selbstbewusst für ihre Zeit und dementsprechend ein Stück weit widerspenstig. Aber ich fand diesen Aspekt etwas zu sehr ausgebreitet. Dafür hätte ich gerne zwischendurch wieder mal einen Rückblick oder eine Zusammenfassung der bisherigen Erkenntnisse um die Verschwörung und Verbrechen gelesen, weil die recht kompliziert aber wirklich fesselnd und unerwartet sind.

 Sprachlich zeichnet sich das Buch durch die typisch bildliche Ausdrucksweise aus, so dass man wunderbar in die mittelalterliche Stadt eintauchen kann.

Mich hat dieser historische Kriminalroman sehr gut unterhalten. Ich bin schon sehr vertraut mit den Adelina Büchern und konnte diesen Band wunderbar genießen. Wer in die Serie einsteigen möchte, dem empfehle ich allerdings bei einem früheren Band einzusteigen, am besten dem ersten mit dem Titel „Tod im Beginenhaus“, weil man nur so das maximale Lesevergnügen hat.