Rezension

Der beste Band der sehr lesenswerten Adelina-Reihe

Verschwörung im Zeughaus - Petra Schier

Verschwörung im Zeughaus
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Adelinas Bruder, Tilmann Greverode, wird des Mordes verdächtigt. Er taucht schwerverletzt bei Adelina auf und behauptet, nichts mit dem Mord zu tun zu haben sondern selbst ein Opfer zu sein. Adelina muss sich nun entscheiden, ob sie ihrem Bruder glaubt und ihm hilft, indem sie ihn zunächst versteckt und pflegt und damit womöglich die ganze Familie in Gefahr bringt …

Petra Schier wirft uns dieses Mal sofort mitten ins Geschehen. Es gibt kein Vorgeplänkel, nein, Adelina wird direkt mit ihrem schwerverletzten Bruder konfrontiert und damit mit der Tat, die es in diesem Roman gilt aufzuklären. Spannung ist somit von Anfang an garantiert. Wie immer lässt sich der Roman sehr flüssig lesen, man fängt an und wird sofort von der Geschichte gefangen genommen und (falls einem das zeitlich möglich ist)verlässt sie erst wieder, wenn das Buch zu Ende ist.

Diesen schon fünften Adelina-Band kann man, wie alle anderen auch dann lesen, wenn man die Vorgänger nicht kennt, das Lesevergnügen ist aber größer, wenn man weiß, wie sich Adelinas Leben und das ihrer Lieben bis dahin entwickelt hat., vor allem, wenn man die Vorgeschichte zwischen ihr und ihrem Bruder kennt. Tilmann Greverode hat eine tolle, aber immer glaubwürdige Entwicklung hingelegt, wer hätte das noch im ersten Band gedacht …

Einen weiteren Adelina-Band zu lesen, ist ein bisschen wie heimkommen. Man kennt und liebt Adelina, ihren Haushalt, ihre Freunde und freut sich, sie alle wiederzutreffen und weiter an ihrem Leben teilhaben zu können. Alle Charaktere haben im Laufe der Zeit auch eine Entwicklung durchgemacht und man kann bei jedem Buch gespannt sein, was da noch kommt. In diesem Buch ist der Fokus etwas von Adelina selbst gewichen, hier stehen ein paar andere Figuren mehr im Vordergrund als bisher gewohnt, vor allem natürlich Tilmann, aber z. B. auch Mira, Adelinas Lehrmädchen (und nun Gesellin) nimmt einen größeren Platz ein. Sehr gefreut habe ich mich auch, dass Ludmilla gleich mehrfach auftaucht und eine recht wichtige Rolle innehat. Und es gibt sogar einen Neuzugang, der wohl nicht nur vorübergehend sein wird.

Die Geschichte an sich ist interessant und spannend. Petra Schier baut den Roman wieder einmal auf einer tatsächlichen historischen Begebenheit auf, auf die sieauch im Nachwort näher eingeht. Allerdings hat mir persönlich der Twist am Ende nicht so ganz gefallen, für mich wäre es in diesem Roman logischer gewesen ohne eine solche auszukommen. Der Fokus lag für mich beim Lesen woanders und ich empfand das dann als eher störend. Ich möchte hier nicht spoilern, deshalb kann ich nicht näher darauf eingehen, wer das Buch gelesen hat, weiß aber sicher, was ich meine. Obwohl mich das sonst oft stört, wenn die Auflösung in meinen Augen nicht passend ist (hier ist sie wenigstens nicht unlogisch), hat das hier nur marginale Auswirkungen, das Buch ist insgesamt so gut, dass ich auf jeden Fall volle Punktzahl geben „muss“.

Allen, die historische Kriminalromane lieben, allen, die gerne Serien lesen, kann ich die Adelina-Reihe absolut empfehlen. Man sollte sie aber möglichst der Reihe nach lesen. Wer die vorherigen Romane schon gelesen hat, muss hier einfach zu greifen. In meinen Augen ist das der bisher beste Roman der Reihe (und die waren alle richtig gut). Absolute Leseempfehlung von mir!