Rezension

Der Friesenhof – wenn man zusammenhält, kann man viel erreichen

Der Friesenhof -

Der Friesenhof
von Fenja Lüders

Bewertet mit 4 Sternen

Eine sehr schöne Familiengeschichte, mit Ostfriesland als tollem Handlungsort. Und auch die Zeit, so kurz nach dem Krieg bringt viel Dramatik und Dynamik ins Geschehen. Nur das Ende könnte meiner Meinung nach (auch wenn es mit einem 2. Band weiter geht) etwas runder, etwas abgeschlossener sein.

Der Friesenhof, von Fenja Lüders

Cover:
Die dezenten Farben gefallen mir sehr gut und das Hintergrundmotiv, passt sehr gut zur Geschichte.

Inhalt:
Ostfriesland 1949. Nach dem überraschenden Tod des Vaters wird es für die Schwestern Gesa und Hanna sehr schwer den Bauernhof im friesischen Marschland zu halten.
Der Mann der schon verheirateten Schwester Helga, drängt auf ein ausbezahlen des Erbes.
Auch die Liebe macht es den beiden Schwestern Gesa und Hanna nicht einfach. Hanna verliebt sich in den Knecht Tomek, doch er ist ein polnischer Fremdarbeiter und von allen Seiten angefeindet.
Gesa beginnt im Teehandel zu arbeiten und verliebt sich dort in den Sohn ihres Chefs. Doch dieser ist schon verheiratet und außerdem ist Gesa immer noch an ihren Verlobten gebunden, der in Russland verschollen ist.

Meine Meinung:
Eine tolle Familiengeschichte, sehr flüssig und voller Emotionen erzählt. Ich habe mir Gesa und Hanna sofort gut vorstellen können und vor allem habe ich beide sofort ins Herz geschlossen.
Mein Lieblingscharakter wurde Tanti, die unverheiratete Tante die bei der Familie lebt und die den messerscharfen Durchblick hat, dabei den Beiden immer zu Seite steht und mit ihren Worten,  das ein oder andere zurecht rückt. Wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit.
Die Mutter hat mir auch gefallen, hat sie doch unbemerkt eine gute Entwicklung durchgemacht und beweist Rückgrat.
Es gibt auch die Ekelpakete, denen man gerne mal die Pest an den Hals wünschen würde.

So weit so gut. Das hat mir alles gut  gefallen. Ich hatte wundervolle Lesestunden.

Mit dem Ende bin ich dann leider etwas unzufrieden.
Klar, die Geschichte  ist als Familien-Saga aufgebaut und dies ist nun der 1. Band.  Und deshalb gibt es am Ende lauter offene Fragen, für mich zu viele.  Ich hätte mir wenigstens erhofft, dass ein paar Handlungsstränge zu Ende erzählt werden. So habe ich das Gefühl hier fehlt mir noch alles.

Autorin:
Fenja Lüders ist eine waschechte Friesin. Als Jüngste von vier Geschwistern wuchs sie auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Für ihr Studium der Geschichte und Politik zog sie nach Oldenburg, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Neben dem Schreiben ist klassische Musik ihre große Leidenschaft.

Mein Fazit:
Eine sehr schöne Familiengeschichte, mit Ostfriesland als tollem Handlungsort. Und auch die Zeit, so kurz nach dem Krieg bringt viel Dramatik und Dynamik ins Geschehen.
Nur das Ende könnte meiner Meinung nach (auch wenn es mit einem 2. Band weiter geht) etwas runder, etwas abgeschlossener sein. Dafür ziehe ich einen Sterne ab und es gib t somit von mir 4 Sterne.