Rezension

Zwischen Herrscher und Rebellen

Kings & Thieves (Band 1) - Die Letzte der Sturmkrallen -

Kings & Thieves (Band 1) - Die Letzte der Sturmkrallen
von Sophie Kim

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein König. Eine Diebin. Ein tödlicher Deal.

Lina ist eine Sturmkralle, eine Diebin und Assassine. Da wird ihre Gang von den Schwarz­kra­ni­chen ge­tö­tet und Lina muss für die Mör­der ar­bei­ten. Bis ihr nach einem Dieb­stahl Rui er­scheint – der Herr­scher der mäch­ti­gen Dok­kaebi. Zur Strafe für ihre Tat ent­führt er Lina in sein Reich. Dort bie­tet Rui ihr je­doch einen Deal an: Ge­lingt es ihr, ihn inner­halb von vier­zehn Tagen zu töten, lässt er sie ge­hen. Das Pro­blem: Dok­kaebi gel­ten als nahe­zu un­sterb­lich. Und Lina kommt dem König näher als ge­dacht …

Tauche ein in die Welt dieser koreanischen Jugendfantasy mit prickeln­der Ro­mance!

Sophie Kim entführt dich in ihrer fesselnden Fantasy-Trilogie in eine Welt, in der kore­ani­sche Sagen­ele­mente auf die ge­heim­nis­volle Welt der Diebe und Ver­brecher tref­fen. Diese ein­zig­ar­tige Kom­bi­na­tion aus kore­ani­scher Myt­ho­lo­gie und Sagen­welt mit einem fes­seln­den Ein­blick in das Leben der Diebe und Ver­brecher schafft eine atem­be­rau­bende Kulisse für die Ge­schichte – mit einer toughen Prota­gonis­tin, span­nen­den Plot­twists und einer Ene­mies-to-Lovers-Ge­schichte, von der man nicht genug be­kom­men kann. Herz­klop­fen ga­ran­tiert!

 

Rezension:

Seit ihre Gang, die Sturmkrallen, von der gegnerischen Gang, den Schwarz­kra­ni­chen, aus­ge­löscht wurde, muss Lina für die Schwarz­kra­ni­che die Drecks­arbeit er­le­di­gen. Die er­pres­sen sie mit dem Leben ihrer klei­nen Schwes­ter. Nach dem Dieb­stahl eines wert­vol­len Tep­pichs, der dem Dok­kaebi-Herr­scher und ‚Spiel­mann‘ Rui ge­hört, ge­ra­ten der An­füh­rer der Schwarz­kra­ni­che und Lina in des­sen Hände. Die ver­blie­be­nen Gang-Mit­glie­der dro­hen Lina ihre Schwes­ter zu töten, wenn sie den Chef nicht zu­rück­bringt, wäh­rend Rui sie zu einem Duell auf Tod und Leben nötigt.

Was an Sophie Kims Fantasy-Geschichte außergewöhnlich ist, ist haupt­säch­lich die Hand­lungs­welt. Diese ist näm­lich der kore­ani­schen Mytho­logie an­ge­lehnt. Der Name der U.S.-ameri­ka­ni­schen Auto­rin legt dabei die Ver­mu­tung nahe, dass sie selbst die­sem Kul­tur­kreis ent­stam­men könnte., zu­mal sie im Vor­wort er­wähnt, dass ihr diese Sagen aus ihrer Kind­heit be­kannt sind. Dort er­wähnt sie auch, dass ‚der Spiel­mann‘ da­ge­gen an den (deut­schen) Rat­ten­fänger von Hameln an­ge­lehnt ist. Wo sie den ken­nen­ge­lernt hat, ver­schweigt sie aller­dings. Diese Kom­bi­na­tion von Ins­pi­ratio­nen trägt aber na­tür­lich zur Eigen­stän­dig­keit der Story bei. Lei­der haben Auto­rin und Ver­lag da­rauf ver­zich­tet, das Buch um ein Glos­sar zu er­gän­zen, was sich bei den uns frem­den mytho­lo­gi­schen Wesen an­ge­bo­ten hätte.

Wie der Klappentext schon verrät, kommt es zu einer Annäherung zwi­schen der Prota­gonis­tin und ihrem Ent­füh­rer. Die eigent­liche Hand­lung tröp­felt dabei zeit­weise eher vor sich hin. Ein paar Neben­hand­lungen hät­ten die Ge­schichte in mei­nen Augen noch ab­run­den kön­nen. Das, was den (mit­tel­euro­pä­ischen) Leser je­doch haupt­säch­lich über­zeu­gen kann, ist die im Genre un­ge­wohnte kul­tu­relle Grund­lage. Die wei­tere Ent­wick­lung in Band 2 könnte auch in die­ser Hin­sicht interes­sant wer­den.

Die Autorin überlässt es ihrer Protagonistin, ihre Erlebnisse selbst zu be­rich­ten.

 

Fazit:

Diese Fantasy-Story kann vor allem mit den im Genre hier­zu­lande un­ge­wohn­ten kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­den punk­ten.

 

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