Rezension

Wer ist der Mörder von Susann Prescott?

Sturmtod -

Sturmtod
von Volker Dützer

Bewertet mit 5 Sternen

Jennifer Nowak verbringt mit ihrem Freund Miro ein romantisches Wochenende auf einer einsamen Berghütte – zumindest war das der Plan, denn ein Feuer in der Nacht macht alles zunichte. Im letzten Moment kann Jennifer sich aus der brennenden Hütte retten, von ihrem Freund Miro fehlt jede Spur. Obwohl sie, durch den vielen Qualm, kurz davor ist das Bewusstsein zu verlieren, schafft Jennifer es, sich durch durch das Fenster der Hütte nach draußen zu retten – bevor ihre Füße jedoch festen Boden erreicht haben, explodieren die im Haus befindlichen Propan-Gas-Flaschen. Als Jennifer 2 Tage später im Universitätsklinikum Freiburg aus ihrer Ohnmacht erwacht, wird sie mit 2 lebensverändernden Umständen konfrontiert. Ihr Freund Miro ist tot und ihre linke Gesichtshälfte ist durch herumfliegende Glassplitter und die extreme Hitze der Explosion so stark verletzt worden, dass sie den Rest ihres Lebens durch Narben entstellt sein wird.

Wenn eine Türe sich schließt, geht in der Regel eine andere Türe auf und noch bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen wird, erfährt Jennifer, dass sie die Alleinerbin eines beträchtlichen Vermögens in bar und einer Immobilie in Pennack in der Grafschaft Cornwall (England) ist. Jennifer möchte das Maugham-Haus sofort sehen und begibt sich umgehend nach Pennack, wo sie nicht unbedingt von allen Einwohnern freundlich willkommen geheißen wird. Schnell bekommt sie einen Einblick darin, dass der Ort von der Familie Wayne beherrscht und „regiert“ wird. Einzig Travis Sayer, der nach 5 Jahren und 12 Tagen wieder in seine Heimat Pennack zurückkehrt, legt ihr keine Steine in den Weg. Travis verfolgt seinen ganz eigenen Plan – er möchte den Mörder seiner Freundin Susann Prescott finden. 5 Jahre saß er unschuldig im Gefängnis, nun möchte er endlich den wahren Täter finden und den Mord aufklären.

Der Ort, an den es sowohl Jennifer als auch Travis zieht ist identisch – es handelt sich um das Maugham-Haus bzw. den dazugehörigen Maugham-Garten. Schaffen die Beiden es, ihre Ziele zu erreichen? Kann Jennifer das Haus nach ihren Wünschen renovieren und findet Travis den Mörder seiner Freundin?

Nicht alles ist so, wie es auf den 1. Blick zu sein scheint ……

Ich habe das Buch „Sturmtod“ bei einer Instagram-Verlosung des Autors Volker Dützer gewonnen. Hierfür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken. Ich habe von Volker Dützer schon den Krimi „Die Bestrafung“ gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Sturmtod konnte mich tatsächlich noch etwas mehr begeistern.

Der Autor entführt seine Leser nach Pennack/Cornwall in ein Haus auf/an den Klippen. Die Beschreibung der Örtlichkeiten sind Volker Dützer hervorragend gelungen, denn ich konnte die tosende See, die sich unterhalb der (lebens-)gefährlichen Klippen befindet, regelrecht hören/sehen. Auch die Beschreibung des Hauses mit all seinen Zimmern konnte in meinem Kopf ein Bild entstehen lassen – und ich muss sagen, dass ich das Haus in gleichem Maße faszinierend als auch gruselig finde. Ich denke, dass genau das die Absicht des Autors ist, denn es finden sich nicht nur Thriller-Elemente in diesem Buch, sondern ebenfalls ein paar Mystery- und/oder Grusel-Elemente, die die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite der Geschichte durchgehend hoch halten.

Am Anfang dachte ich, dass es vielleicht Travis sein würde, der etwas gegen die Anwesenheit von Jennifer im Maugham-Haus haben würde, weil er dort ungestört seine Nachforschungen über das Verschwinden seiner Freundin betreiben möchte, aber der Wind weht Jennifer aus einer ganz anderen Richtung ins Gesicht.

Auch Travis hat aufgrund seiner Vorgeschichte – alle halten ihn nach wie vor für den Mörder von Susann Prescot – keinen leichten Stand in seinem Heimatort. So wundert es nicht, dass die Beiden gemeinsam versuchen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Während Travis herauszufinden versucht, was mit seiner Freundin Susann geschehen ist – eine Leiche wurde nie gefunden, Travis wurde rein anhand von Indizien verurteilt – begibt Jennifer sich auf die Suche nach Informationen über ihre Ur-Ur-Ahnin Margareth Clayton, der sie diese Erbschaft zu verdanken hat. Auch Margret ist vor Jahren, genau wie Susann, einfach verschwunden und man ging damals davon aus, dass sie – auf der Suche nach ihrem Hund – während eines Gewitters, über die Klippen ins Meer gestürzt ist. Bald kristallisiert sich heraus, dass es zwischen dem Verschwinden von Margareth und Susann Gemeinsamkeiten gibt, die es aufzudecken gilt.

Bis zur Enttarnung des Mörders ziehen sich Jennifer und Travis (auch im wörtlichen Sinne) einige blaue Flecken zu und Jennifer gerät sogar in Lebensgefahr, aus der sie sich alleine nicht mehr befreien kann. Der Autor baut geschickt immer wieder neue Wendungen in die Geschichte ein, so dass bis zum Schluss nicht klar zu erkennen ist, wie alles zusammenhängt.

Der angenehme Erzählstil des Autors und die Spannung, was denn nun wirklich mit den vermissten Personen geschehen ist, hat es mir leicht gemacht an der Geschichte dran zu bleiben. Wäre nicht mein Brotjob, für den ich das Buch unterbrechen musste, hätte ich es in einem durchgelesen.