Rezension

Auf den Klippen Cornwalls

Sturmtod -

Sturmtod
von Volker Dützer

Bewertet mit 4 Sternen

Als Jennifer Nowak ein altes Haus in Cornwall erbt, nimmt ihr Leben eine drastische Wendung. Die junge Frau, die gerade erst ihren Verlobten verloren hat und deren Körper von zahlreichen Narben entstellt wird, fühlt sich an der stürmischen See schnell wohl. In dem Außenseiter Travis Sayer findet sie einen Verbündeten, doch nicht jeder in Pennek ist glücklich über ihre Anwesenheit. Ein Unbekannter will sie loswerden und scheut dabei vor nahezu nichts zurück. Und dann findet Jennifer im verwilderten Garten des Hauses Hinweise auf ein grauenvolles Geheimnis.

Für mich war „Sturmtod“ nach „Die Bestrafung“ das zweite Buch von Volker Dütz, da mir Letzteres nicht unbedingt voll und ganz zugesagt hat, war ich vor dem Lesen zwar etwas skeptisch, doch schon auf den ersten Seiten hat mich der neueste Thriller aus Dütz‘ Feder überzeugt. Der Stil lässt sich gewohnt flüssig lesen und kam mir hier deutlich bildhafter vor – vor allem das stürmische Setting in Cornwall kommt großartig zur Geltung und verleiht der Geschichte eine ganz besondere Stimmung. Dennoch bleibt der Stil letzten Endes eher schnörkellos und kompakt.

Die Figuren sind insgesamt ganz gut ausgearbeitet. Sowohl Jennifer als auch Travis bringen eine interessante Hintergrundstory mit, die es im Laufe der Geschichte zu entdecken gilt. Doch nicht nur dadurch kommt viel Spannung auf. Auch die „Haupt“-Storyline ist spannend gestaltet und bietet zahlreiche Überraschungen, auch wenn der ein oder andere Cliffhanger große Thriller-Fans weniger überraschen dürfte. Bonuspunkte erhält das Buch von mir definitiv für den leichten Gruselfaktor der zwischendurch aufkommt – perfekt für einen stürmischen Herbsttag!

Die Perspektive, aus der die Geschichte erzählt wird, wechselt immer wieder zwischen den beiden Protagonisten. Dadurch lernt man beide gut kennen, mit all ihren Stärken und Schwächen (Jennifer ist teilweise so naiv, dass man nur noch den Kopf an die Wand schlagen möchte).

In die Thriller-Handlung eingewoben werden Briefe aus der Vergangenheit und eine Liebesgeschichte zwischen Jennifer und Travis. Das macht Sturmtod insgesamt zu einem vielseitigen und spannenden Thriller, der viel mehr bereithält, als andere Bücher des Genres. Ein Buch das sich wahrscheinlich gut für einen Einstieg in das Genre anbietet, für hardcore Thriller-Fans allerdings nicht fokussiert genug. Für mich persönlich nach „Die Bestrafung“ eine angenehme Überraschung, die mich davon überzeugt hat, anderen Werken Volker Dütz‘ ebenfalls eine Chance zu geben.