Rezension

Städter und Landei ermitteln in der Provinz - humorvoller Schwedenkrimi mit Spannung!

Der Tod macht Urlaub in Schweden -

Der Tod macht Urlaub in Schweden
von Anders de la Motte

Bewertet mit 4 Sternen

Eine gelungene Mischung aus Krimi und Humor, nicht gerade der typische Schwedenkrimi - hat mir sehr gefallen bis auf einige Klischees...

"Der Tod macht Urlaub in Schweden" von Anders de la Motte und Måns Nilsson ist als Taschenbuch mit 369 Seiten bei Droemer TB erschienen.

Es handelt sich um den Auftakt der Reihe "Die Österlen-Morde" eines neuen Autorendous, das sich aus dem bekannten Krimiautor Anders de la Motte und dem schwedischen Komiker Måns Nilsson zusdammensetzt.

Peter Vinston, Ermittler aus Stockholm, besucht seine Tochter in der südschwedischen Provinz. Da wird die ehrgeizige Maklerin Jessie Anderson tot aufgefunden - musste sie sterben, weil sie die beschauliche Idylle mit Luxusvillen zubauen wollte?! Die junge Kommissarin Tove Esping bekommt Peter Vinston an die Seite gestellt, um bei den Ermittlungen zu helfen - dem kommt die Abwechslung bestens zupass.

Den Autoren ist die Balance zwischen Spannung und Humor sehr gut gelungen, der Krimi lässt sich locker-leicht lesen, man hat immer wieder etwas zu schmunzeln und die Story wird bildhaft untermalt von einer guten Portion Lokalkolorit, dadurch kam bei mir regelrechtes Urlaubsfeeling auf. Außerdem gibt es einen sich stetig steigernden Spannungsbogen und am Ende eine schlüssige Auflösung. Dazu gehört dieser Krimi in das Cosy-Crimi-Genre und ist somit unblutig und eher heiter. Dadurch, das Anders de la Motte Ex-Polizist ist, ist der Plot zudem sehr authentisch.

Ich mochte sowohl den typischen Städter Peter mit seinen gewienerten Schuhen und seiner griesgrämigen Art, der es natürlich als Außenseiter bei den Einheimischen nicht leicht hat und des Öfteren auf die wohlbekannte Mauer des Schweigens trifft, als auch die junge, noch unerfahrene Gummistiefel - Kommissarin Tove, die bei der Dorfgemeinschaft eher auf offene Ohren trifft. Im Laufe des Geschehens raufen sich die beiden zu einem durchaus tauglichen Gespann zusammen, diese Entwicklung hat mir sehr gefallen.

Mein einziger Kritikpunkt sind die diversen Klischees, die hier bedient werden - in aktuellen Büchern und Fernsehserien werden scheinbar gern einige "Quoten" erfüllt, das gehört heutzutage einfach dazu - aber in diesem Krimi war mir das etwas zu geballt.

Am Besten Ihr lest selbst, und entweder stört Euch das nicht, oder Ihr werdet wissen, was ich meine.

Nichtsdestotrotz hat das Lesen und Miträtseln viel Spaß gemacht, so daß ich "Der Tod macht Urlaub in Schweden" gern weiterempfehlen kann. 4 von 5 Sternen.

Und auf den nächsten Teil freue ich mich schon, als Gute-Laune-Lektüre für den nächsten Urlaub :)